Sundern. . Evangelische Gemeinde Linden gestaltet seit vier Jahren einen Gottesdienst am Valentinstag. In romantischer Atmosphäre kommen Paare zum Gebet zusammen.

Rot ist an diesem Abend die dominante Farbe. Das Kreuz hinter dem Altar erscheint in der Farbe der Liebe, an den Wänden daneben ist es von Herzen umrahmt. Kerzen flackern über den gesamten Boden verteilt und geben der Kirche „Zum guten Hirten“ noch einmal eine ganz besondere Atmosphäre. Dabei liegt das Gotteshaus schon idyllisch in Sundern, am Fuße eines kleinen aufsteigenden Siepens mitten im „Grünen“: Das passende Ambiente also für den Valentinsgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde Linden.

Dazu waren am Sonntag Liebende, Verliebte aber auch die Liebe Suchende eingeladen – und es blieb kein Platz mehr frei in dem 150 Besucher fassenden Gotteshaus an der Weitmarer-Holz-Straße. Der Standort wurde zur Premiere vor vier Jahren gezielt ausgewählt. „Der Valentinsgottesdienst kann hier mit einem kleinen Spaziergang verknüpft werden. Die Kirche ist zwar klein, hat aber einen besonderen Charme. Wir wussten ja anfangs auch nicht, wie viele Besucher tatsächlich kommen werden“, blickt Pfarrerin Angelika Hövermann zurück auf den allerersten Treffpunkt für Verliebte im kirchlichen Rahmen.

Nicht selten fließen Tränen

Pfarrerin Angelika Hövermann gestaltet den Gottesdienst aktiv, kommt mit den Liebespaaren ins Gespräch.
Pfarrerin Angelika Hövermann gestaltet den Gottesdienst aktiv, kommt mit den Liebespaaren ins Gespräch. © Dietmar Wäsche / FUNKE Foto Ser

Doch der Valentinsgottesdienst ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Auch diesmal wird schnell klar, warum. Der Chor Concret der Schiller-Schule singt Madrigale, ursprüngliche, ältere Liebeslieder. Solistin Andrea Kampmann stimmt hingegen moderne Love-Songs an, begleitet an der Orgel von Julia Haas. „Die musikalische Begleitung zeigt Kontinuität in der Liebe gestern und heute auf“, sagt Hövermann.

Das Publikum steht ebenso für generationenübergreifende Gefühle. Alle Altersklassen sind zu finden. Hövermann weiß: „Es ist schon erstaunlich. Egal, ob jemand 18 oder 19, 80 oder 90 Jahre alt ist. Tränen der Rührung fließen während des Gottesdienstes oft an der selben Stelle.“

Zweisamkeit bei Kaffee und Kuchen

Vor dem Gottesdienst bestand am Valentinstag die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen in der Kirche „Zum guten Hirten“ zusammenzukommen. Auch dieses Angebot wurde zahlreich angenommen.

Weitere Informationen über die evangelische Kirchengemeinde Linden und ihre Termine gibt es auch auf der Seite linden.kirchenkreis-bochum.de im Internet.

Die evangelische Gemeinde hat sich damit ein biblisches Fest gezielt aus der kommerziellen Ecke zurückgeholt. „Wir wollen an diesem Tag einen besonderen christlichen Akzent setzen. Auch die erotische Liebe ist schließlich ein Geschenk Gottes, in allen Facetten“, betont die Lindener Pfarrerin. So seien eben auch Alt und Jung, hetero- wie homosexuelle Paare willkommen. Niemand, der Gott für die Liebe danken oder darum bitten möchte, wird ausgeschlossen.

Texte von Christopher und Angelika Hövermann runden den Valentinsgottesdienst ab. Im Anschluss besteht für Paare Jahr für Jahr die Möglichkeit, sich segnen zu lassen. Und darauf, gibt’s danach noch ein Gläschen Sekt.