Südwest. . St. Franziskus hat ein Entwicklungskonzept für die Zeit bis 2030 entworfen. Heute entscheiden Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat darüber.
Seit gut zwei Jahren baut die katholische Pfarrei St. Franziskus – neben den 41 weiteren im Bistum Essen – intensiv an ihrer Zukunftsplanung bis ins Jahr 2030. Dieser komplexe Entwicklungsprozess wurde jetzt in einer Pfarreiversammlung vorgestellt. Über das bis zum Jahresende von Bischof Overbeck geforderte Konzept wird heute von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat final entschieden.
Anspannung und Zuversicht
Pfarrer Thomas Köster, der als teil der Koordinierungsgruppe am Pfarreientwicklungsprozess beteiligt war, sieht dem Votum „mit ein bisschen Anspannung, aber auch mit Zuversicht“ entgegen. „Ich habe den Eindruck, dass das Konzept gut vorbereitet wurde.“ Köster will in den Gremien eine deutliche Tendenz wahrgenommen haben, „dass wir in relativer Einmütigkeit diesen gemeinsamen Weg beschreiten werden“.
Kündigungen sollen vermieden werden
Dass dieser Weg kein leichter sein wird, steht außer Frage. Auf die Pfarrei kommen einschneidende Veränderungen zu. Als finanzielle Vorgabe des Bistums gilt es, bis 2020 rund 30 Prozent, bis 2030 etwa 50 Prozent im Haushalt der Pfarrei einzusparen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, jedoch ist zu prüfen, ob nach Eintritt ins Rentenalter die Stellen wieder neu besetzt werden.
Pastoralteams in drei Regionen
Idee: Ökumenische Raumpartnerschaften
Die Pfarreien müssen sich laut Thomas Köster neu aufstellen, weil das Bistum die jährlichen Zuweisungen bis 2030 nicht erhöhen wird, im gleichen Zeitraum aber mit steigenden Personal- und Energiekosten zu rechnen ist.
Im Entwicklungskonzept sind auch ökumenische Raumpartnerschaften angedacht. „Beide Kirchen befinden sich in einer ähnlichen Situation“, sagt Thomas Köster. „Warum also nicht vorhandene Gemeinderäume gemeinsam nutzen?“
Im Entwicklungskonzept der Pfarrei St. Franziskus wird ein Drei-Regionen-Modell favorisiert. Demnach sollen zukünftig Pastoralteams (Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten) in Linden-Dahlhausen, Weitmar (mit Weitmar-Mark und Bärendorf) sowie Wiemelhausen-Steinkuhl-Querenburg in den auf Dauer unentbehrlichen Kirchen und Gemeindeheimen die „Grundversorgung“ sicherstellen. Ein „Mehr an Angebot“ durch ehrenamtliches Engagement sei dabei sehr willkommen und werde unterstützt.
Optionen zur Umwidmung prüfen
Die in Randlage der langgestreckten Pfarrei befindlichen Standorte Oberdahlhausen (St. Engelbert) und Hustadt (St. Paulus) sollen zumindest die Gemeindeheime als Gottesdienstraum und Versammlungsort auf Dauer behalten. „Für die St.-Paulus-Kirche suchen wir konkret eine Nachnutzung“, sagt Pfarrer Thomas Köster. Unsicher ist zudem die Zukunft der St.-Engelbert-Kirche in Oberdahlhausen und der St.-Martin-Kirche in Steinkuhl: Rücklagen für diese Kirchen werden nicht mehr gebildet; im Zeitraum bis 2025 wird geprüft und entschieden werden müssen, welche Notwendigkeiten gegeben und welche Optionen zur Umwidmung möglich sind.
Auch Gemeindeheime auf Prüfstand
Eine Entscheidung muss auch über die beiden Gemeindeheime in St. Franziskus Weitmar. „Dort haben wir ja zwei Standorte“, sagt Thomas Köster. „Auf Dauer können wir aber nur die Kosten für ein Gemeindehaus tragen.“