Linden. Beim Jugendkreuzweg beschritten die Lindener Gemeinden den Leidensweg Christi. Die Stationen wurden mit künstlerischen Aktionen gestaltet.

Im Zeichen des kommenden Osterfestes fand der Jugendkreuzweg im Sinne der Ökumene statt, an dem die drei Lindener Gemeinden teilnahmen: Zuerst ging es von der katholischen Liebfrauenkirche zur evangelischen Kreuzkirche, ehe der symbolische Leidensweg Christi in der evangelisch-freikirchlichen Baptistengemeinde endete.

„Wir wollen schauen, was ist gemeinsam, und uns damit auf den Weg machen. Wir blicken nicht auf das Trennende, was ja zurzeit häufig geschieht“, erklärte Maria Daum von der Liebfrauenkirche. Seit über zehn Jahren wird der Jugendkreuzweg in Linden gemeinsam beschritten, die Reihenfolge der Kirchen ändert sich jedes Jahr.

Jede der Kreuzweg-Stationen ist mit Kunst verbunden

Normalerweise wird der Kreuzweg im christlichen Kalender am Gründonnerstag, dem Tag vor Karfreitag, begangen. Die Vorverlegung hatte weltliche Gründe: „In den Ferien sind viele Gemeindemitglieder nicht hier“, so Stefan Osthoff von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde.

Pastor Rolf Schult (evangelisch), Sidney Bromberg (katholisch), Stefan Osthoff (evangelisch-freikirchlich) und Teresa Menzel-Andrino (von links) sprechen die Schlussworte beim Ökumenischen Jugendkreuzweg mit Beginn in der katholischen Liebfrauenkirche an der Hattinger Straße und dem Finale (Bild) in der evangelisch freikirchlichen Arche an der Hilligenstraße 5
Pastor Rolf Schult (evangelisch), Sidney Bromberg (katholisch), Stefan Osthoff (evangelisch-freikirchlich) und Teresa Menzel-Andrino (von links) sprechen die Schlussworte beim Ökumenischen Jugendkreuzweg mit Beginn in der katholischen Liebfrauenkirche an der Hattinger Straße und dem Finale (Bild) in der evangelisch freikirchlichen Arche an der Hilligenstraße 5 © Jürgen Theobald (theo)

Dieses Jahr hat der Jugendkreuzweg noch Kunst mit im Angebot: „Jesus Art“. Osthoff: „Das ist eine bundesweite Aktion und hat für uns eine doppelte Bedeutung. Zum einen natürlich die Kunst, aber es geht auch um die Art Jesu, liebevoll und vergebend zu sein.“ Jede der sieben Stationen hatte eine künstlerische Aktion. In der Liebfrauenkirche begann es mit Pantomime, im Vorhof war dann Station drei erreicht: Jesus bricht am Kreuz unter der Last zusammen. Die Jugendlichen hatten die Last in Form von Ausgrenzungen auf das Kreuz geschrieben: Soziale Schicht, Kleider, Auftreten, Hautfarbe, Religion, Nationalität, Aussehen. Auf den weiteren Stationen und Kirchen wurden mittels Beamer Videos von „Jesus Art“ gezeigt, tagesaktuelle Nachrichten vorgelesen und in allegorischen Zusammenhang mit Bibelstellen gesetzt.

Jugendliche loben die mediale Umsetzung

Die Jugendlichen hatten Freude daran: „Mir haben die vielen Ideen richtig gut gefallen“, so Katharina Kastner. Für sie war es der dritte Jugendkreuzweg. „Es ist immer anders, immer unvergleichbar. Aber die Schweigeminute hat mir besonders gefallen.“ Zum ersten Mal dabei war Peter Bednarik. „Ich war zwar früher Messdiener, aber wir haben nicht daran teilgenommen. Es war ziemlich gut, nur die Videos fand ich nicht so ergreifend, weil mir der Ton gefehlt hat.“

Der mediale Einsatz war dennoch ein Erfolg. Colin Hansmann: „Dass mehr Medien verwendet wurden hat mir am besten gefallen.“ Und eine interaktive Aktion der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde stieß auf positive Resonanz. „Das wir mit den Schablonen die Kreuze auf den Boden sprühen konnten hat Spaß gemacht“, so Vivienne Wodora.

>> Kunstformen wie Graffiti und Videos

„Jesus Art“ ist eine bundesweite Aktion für den Ökumenischen Kreuzweg der Jugend.

Die Kunstformen von Jesus Art: Graffiti-Kunst, Schablonen (Stencils), sowie Kurzfilme und Webvideoformate werden als Ausdrucksmittel genutzt. App Art: Eine App führt zu gemeinsamen Erfahrung, Bibelstellen an den Stationen können vorgelesen werden.

Mehr Infos unter: www.jugendkreuzweg-online.de.