Südwest. . Dort sollen Küchen, Schlafzimmer und Sitzecken in Busse eingebaut werden.Bezirk Südwest: Discounter am ehemaligen Kirmesplatz in Linden will erweitern
In der ehemaligen Maschinenfabrik „An der Steinhalde“ können Busse zu Wohnmobilen umgebaut werden. Die Stadt hat die Baugenehmigung soeben erteilt. Die leerstehende Fabrik soll in eine Halle für den Ankauf, Ausbau und Verkauf der Fahrzeuge umgenutzt werden.
Als der Bezirk Südwest Ende vergangenen Jahres von dem Vorhaben erfuhr, äußerte er Bedenken wegen Lärms. Tage später fand eine Ortsbesichtigung mit dem Bauherrn und dem Architekten statt, während der, so die Verwaltung, „keine Arbeiten oder Lärm auf dem Grundstück festgestellt werden konnten“. Der Architekt versicherte, dass in der Halle keine Flexarbeiten stattfinden würden. Lediglich Küchen, Sitzecken und Schlafzimmer sollen in die Busse eingebaut werden.
Das Unternehmen gilt nicht als störender als die Maschinenfabrik, zumal es sich um einen Ein-Mann-Betrieb handeln soll.
Baugenehmigung musste erteilt werden
Dem Bestreben des Lidl-Discounters, an der Welper-/Lindener Straße von 799 auf 930 Quadratmeter zu vergrößern, wollte die Stadt Einhalt gebieten. Der Betreiber klagte vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen und bekam Recht, so dass im Februar die vor vier Jahren beantragte Baugenehmigung erteilt werden musste. Der alte Bebauungsplan wurde unwirksam. Ein Jahr zuvor jedoch wurde eine Bauvoranfrage für einen Lebensmittelmarkt auf dem Grundstück mit 1200 Quadratmetern gestellt. Deshalb musste das begonnene Bebauungsplanverfahren weitergeführt werden. Gericht und Umweltbehörden stuften die Bebauung rund um den Lebensmittelmarkt anders ein als die Stadt in ihrem Lärmgutachten.
Nachbarn sollen informiert werden
Die Stadt muss somit das Schallgutachten anpassen und eine Umweltprüfung nachholen, damit eine Satzung möglich wird. Überdies will sie aber weiterhin verhindern, dass der Discounter sich auf mehr als 930 Quadratmeter vergrößert. „Wir müssen das Planverfahren nun abarbeiten“, erklärte Klaus Kleine vom Planungsamt im Bezirk.
Auf eine Bürgerversammlung wollte die Verwaltung verzichten. Das aber mochte die Bezirksvertretung nicht abnicken.
Nicole Sehrig von der SPD-Fraktion beantragte, doch eine Bürgerversammlung zu terminieren. „Die Nachbarn sollten wir informieren. Auch, weil auf dem ehemaligen Kirmesplatz eine Feuerwache untergebracht werden soll.“ Der Antrag wurde einstimmig angenommen.