Linden. . Philipp Bachor fährt mit seinem Nascar Chevrolet Impala seit zehn Jahren erfolgreich Rennen. Die Leidenschaft hat er vom Vater geerbt.

Ein Wagen auf dem Gelände des Autohändlers VW Wicke in Linden sticht besonders heraus. Schnittig gebaut, leuchtend rot und blau auf weißem Untergrund, glänzt der Nascar Chevrolet Impala in der Frühlingssonne. Doch der Rennwagen steht nicht zum Verkauf, sondern gehört zu Philipp Bachor und seinem Team.

Dass Bachor und das Auto zusammengehören, merkt man nicht nur am farblich passenden Overall, den der 18-Jährige trägt. Bachor ist Rennfahrer und der Rennwagen sein Partner für die diesjährige Saison.

Alle Teile wurden in den USA angefertigt

Das Auto kommt inklusive aller Teile aus den USA. Ganze 428 Pferdestärken hat es, ein Auto mit Zug. „Wir haben den Wagen gebraucht gekauft, er ist zwei Mal Meister geworden“, sagt Philipps Vater Uwe Bachor. „Wer im Rennsport aktiv sein will, hat ein schweres Los gezogen. Der Sport ist teuer!“ Umso erfreuter ist der Vater, dass sein Sohn in VW Wicke nicht nur einen zuvorkommenden Ausbilder, sondern auch einen Sponsoren gefunden hat. Philipp kommt täglich früher zu Arbeit und sammelt so Überstunden an, die er für den Rennsport abbauen darf.

Seit zehn Jahren ist der zierliche, junge Mann professioneller Rennfahrer. Was für viele Jungs ein Kindheitstraum bleibt, hat sich Philipp schon mit acht Jahren erfüllt, als er sein erstes Kartrennen hatte. „Damals habe ich aufgehört, selbst zu fahren und meinen Sohn unterstützt“, erzählt Uwe Bachor, der einst selbst passionierter Schrauber und Rennfahrer gewesen ist.

Liebe zum Automobil an den Sohn vererbt

Die Liebe zum Automobil hat er seinem Sohn in die Wiege gelegt. „Ich liebe die Geschwindigkeit und den Nervenkitzel beim Fahren“, sagt Philipp. „Es reizt mich, etwas zu kontrollieren, das nicht kontrollierbar ist.“

Letztes Jahr sind bei einem Rennen zwei Räder vom Auto abgegangen, Philipp blieb unverletzt. Ob er Angst hatte? „Nur Wut auf den Fahrer, der mich bedrängt hatte!“, sagt er entschlossen. Und für seine Leidenschaft nimmt der bodenständige Mann einen streng durchgetakteten Tagesablauf in Kauf: sechs Uhr morgens aufstehen, zur Arbeit oder zur Schule und am Nachmittag zur Meisterschule gehen, denn der angehende Auto-Mechatroniker wurde aufgrund guter Leistung parallel zur Meisterschule zugelassen.

Mit eiserner Disziplin und viel Unterstützung von Zuhause meistert er die Ausbildung und fährt erfolgreich Rennen. „Das hier ist ein Mannschaftssport“, sagt Vater Uwe. „Wir leben alle dafür!“

>>>>>>An der Meisterschaft in Holland teilnehmen

Philipp Bachor möchte mit dem neuen Fahrzeug an der Meisterschaft Late Model V8 Oval Series in Holland teilnehmen. Dafür hat er sich bereits mit sehr guter Zeit qualifiziert.
Das neue Auto ist speziell für die ovale Rennstrecke und ihre Kurven ausgelegt. Die Karosserie ist aus der Mitte heraus gebaut, damit das Gewicht in den Kurven innen liegt.

Das Team Bachor trainiert in Venray in den Niederlanden. Dort ist die Rennstrecke 880 Meter lang, 30 bis 40 Runden werden gefahren. Durchschnittlich beträgt die Geschwindigkeit beim Fahren 150 km/h, maximal aber 220 km/h.