Bochum-Nord. Der Ausbau der Straßenbahn ist aus finanziellen und bautechnischen Gründen „eingemottet“ worden. Neue Radwege sind jedoch in Planung.

In der Bezirksvertretung Nord wurde kürzlich das Verkehrskonzept Nord vorgestellt, dass neben dem Individualverkehr auch den Öffentlichen Personennahverkehr und die Radwege-Situation bewertet.

Das Bus- und Bahn-Netz im Norden basiert derzeit vor allem auf zwei Säulen: Der Straßenbahn 308/318, die die Hauptlast trägt, sowie Buslinien zur Erschließung der Wohn- und Gewerbegebiete. Dabei kommt den Knotenpunkten Hiltrop Kirche, Heinrichstraße/Schwerinstraße und Alte Werner Straße eine besondere Bedeutung zu. Auch das Ruhrpark-Einkaufszentrum wird durch Buslinien angebunden.

Die Stadtverwaltung um Verkehrsexperten Klaus Töpfer bescheinigt dem ÖPNV im Stadtbezirk Nord insgesamt eine „gute“ Erschließung und eine „gute Erreichbarkeit“ der Innenstadt sowie der Nachbarstadtteile und Nachbarstädte. Durch den Ausbau der Buslinie 366 bis Bergener Straße sowie den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn 308/318 Richtung Cöppencastrop soll dies verbessert werden. Der behindertengerechte Ausbau von Haltestellen (wie derzeit in Gerthe-Mitte) gehe aber planmäßig weiter.

In der Bezirksvertretung Nord wurde zusätzlich angemerkt, dass die Erreichbarkeit des Ruhrpark-Einkaufszentrums verbessert werden soll. Diesen Wunsch hatte auch der neue Centermanager Jochen Czub geäußert. Die Pläne für eine Straßenbahnanbindung des Ruhrparks über Harpen sind aus finanziellen und bautechnischen Gründen „eingemottet“ worden, dennoch soll nach Wegen zur Verbesserung des ÖPNV gesucht werden.

Die Stadtverwaltung bewertet den Ausbau des Radwegenetzes, insbesondere durch die neuen Bahntrassen-Strecken in Hiltrop (Lothringen IV) und Gerthe (Lothringen V) für den „Freizeitverkehr“ positiv und bescheinigt „dass der Radverkehr sicher im Straßenverkehr geführt werden kann“.

Für den Alltagsverkehr

Für die Zukunft sollen dies durch den Ausbau des Parkway Emscher-Ruhr im „Grünzug E“ und den Bau des „Holland-Radweges“ von der Dieselstraße nach Castrop-Rauxel und Dortmund erweitert werden. „Darüber hinaus sind Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im Ortskern und an ÖPNV-Haltestelle zu schaffen“, so das Konzept. Für den „Alltagsverkehr“ seien allerdings neue Radwegeverbindungen notwendig, meint die Stadtverwaltung. Dazu gehöre die Anbindung der Lothringen-Bahn von Gerthe in Hiltrop über das Lothringen IV-Gelände an die Kornharpen-Bahn. Hier betonen auch Anwohner und Bezirkspolitiker die Wichtigkeit der Anbindung an das Radwegenetz in die Innenstadt. Zudem wird gewünscht, dass der Zustand, die Beleuchtung und die Führung der Radwege verbessert werden, so dass diese sicherer werden.

Auch im Bereich der Radwege sieht die Bezirksvertretung Nord weiteres Ausbaupotenzial, wobei auch hier dem Ruhrpark-Einkaufszentrum eine besondere Rolle zukommt. Hier hatte das Centermanagement aber die Schaffung von Radwegen und Fahrradparkplätzen bereits angekündigt.

Darüber hinaus wurde im Amtshaus Gerthe angeregt, dass der Radverkehr beispielsweise durch Radwege oder Radfahrstreifen auf dem Castroper Hellweg, der Dietrich-Benking-Straße und dem Bövinghauser Hellweg verbessert wird. Bezirksbürgermeisterin Susanne Mantesberg betonte, dass die Radwegesituation „im Auge behalten“ und gegebenenfalls gehandelt wird.