Bochum-Riemke. . Der Himmel in Riemke wird lebendig. Etliche Familien folgen Aufruf der CDU und lassen Drachen steigen. Kinder genießen Aktion auf Tippelsberg.

So langsam wird aus dem Kinderdrachentag auf dem Tippelsberg eine kleine Tradition: Seit 2013 lädt die CDU Riemke im Herbst die Kinder und Familien ein, den Himmel über Bochum gemeinsam zu beleben.

Während im Vorjahr die Sonne zwar fröhlich lachte, der Wind aber schwieg, lassen diesmal leichte Böen die Drachen emporsteigen. Stabil steht das Abbild einer Anakonda am Himmel und schaut bedrohlich hinab.

Die Flügelform mit stabilisierendem Gestänge an den Seiten scheint die ideale Form zu sein an diesem Tag. Aber auch ein bunter Schmetterling flattert immer wieder wild entschlossen herum.

Helena (6) mit Papa Marco Eisenbrandt lassen auf dem Tippelsberg ihren Schmetterlings-Drachen steigen.
Helena (6) mit Papa Marco Eisenbrandt lassen auf dem Tippelsberg ihren Schmetterlings-Drachen steigen. © Walter Fischer

Erinnerungen an die Kindheit

Großmutter Adelheid Schellenberg besucht den Kinderdrachentag mit ihren beiden Enkelsöhnen Nino (7) und Alessio (6). Die 64-Jährige wird nicht müde, ihren beiden Jungs und auch anderen Kindern zu helfen, die Flugkörper in die Luft zu bringen. „Als Kinder sind wir immer auf das Feld zum Drachensteigen gegangen, wenn der Bauer die Kartoffeln geerntet hatte. Damals haben wir die Drachen selbst gebaut aus Zeitungspapier und mehliger Kartoffel als Klebstoff“, erinnert sie sich.

Die Zwillinge Sofie und Helena bestanden ebenso auf die Mitnahme des eigenen Drachen zum Tippelsberg, auch wenn ihre Mutter noch etwas unsicher war, ob sie den Schmetterling in die Luft bekommen würde. Später gibt sie die Leine gerne weiter an ihren Mann Marco Eisenbrandt, der die Aktion mit seinen Mädels genießt: „Ich mag die bunten Farben am Himmel und versuche einfach, dass er oben bleibt“, sagt der 36-Jährige. Für Helena steht beim Drachensteigenlassen die eigene Aktion im Vordergrund: „Mir macht Spaß, dass ich dabei so schnell rennen kann.“

CDU: Den Tippelsberg öfter nutzen

Der Drachentag soll Familien dazu anregen, mit ihren Kindern auf die höchste Erhebung im Bochumer Norden zu spazieren. „Der Tippelsberg sollte viel häufiger genutzt werden“, findet Lothar Gräfingholt, CDU Riemke.

In einer Höhe von 150 Metern erlebt man insbesondere bei klarer Sicht einen herrlichen und weitreichenden Blick auf große Teile des Ruhrgebiets. An der Hiltroper Straße liegt ein kleiner Parkplatz.

Auf dem „Weg der Kinder“ stehen Steine und Balancierbalken zum Klettern bereit und verschiedene Wege (Serpentinenweg, Kieselweg und der Riesenweg) warten mit weiteren Spielmöglichkeiten auf, so u.a. auch mit einer Telefonanlage. Info auf www.tippelsberg.de .

Mutter und Sohn besitzen weit mehr als 30 Drachen

Während für die meisten an diesem Tag der eigene Drachen am Himmel ein außergewöhnlicher und seltener Moment zu sein scheint, bringen Marcel und Petra Atzert zudem einiges Vorwissen mit. Insgesamt besitzen Mutter und Sohn weit mehr als 30 Drachen. „Wichtig ist es, auf die angegebene Windstärke des Herstellers zu achten“, sagt der 19-Jährige.

Wenn ein Drachen, der für eine geringe Windstärke geeignet ist, zu starken Böen ausgesetzt werde, könne er kaputtgehen. Auf der anderen Seite mache ein Drachen, der sich nur bei hohen Windstärken überhaupt in die Luft bringen lässt, im Ruhrgebiet nur selten Spaß. „Die Windstärke in unserer Region beträgt im Durchschnitt 2“, so schätzt der Drachenliebhaber.

Aus der Ferne beobachten sie zwei Frauen mit einem Lenkdrachen an zwei Seilen: „Der braucht mindestens Windstärke 3“, erklärt Experte Marcel Atzert. Obwohl das Bemühen der Damen an diesem nicht allzu windigen Tag tendenziell aussichtslos erscheint, eilt Petra Atzert den beiden zur Hilfe und gibt dem Drachen erst einmal ordentlich Leine, was eines der Geheimnisse beim Drachensteigenlassen ist.