Rosenberg. . Die Unterkunft am Nordbad lädt Nachbarn zur Party. Ein reich gedecktes Buffet und internationale Musik runden den Abend ab.

Im tristen Containerdorf am Nordbad kommt Stimmung auf. Die Flüchtlingsunterkunft am Rande des Rosenbergs lädt ihre Bewohner zum Feiern ein. „Party International“ heißt die Veranstaltung für junge Leute. Sie bietet angenehme Abwechslung im Alltag der Einrichtung.

„Einige Anwohner haben nur wenige soziale Kontakte“, sagt Patrick Dörr, Leiter der Flüchtlingsunterkunft Nordbad. Sie leben in den Wohnungen oft isoliert und kennen sich nicht untereinander. „Mit der Party wollten wir einen Ort der Begegnung schaffen“, sagt der 32-Jährige. Auch Freunde, Ehrenamtliche und Interessierte waren eingeladen. Der Eintritt war frei, der Zugang zur Feier sollte möglichst niederschwellig gestaltet werden. Alle sollten sich trauen, zu kommen.

Aufenthaltsraum reich geschmückt

Gut 100 Menschen nutzten die Gelegenheit und kamen in die geschmückten Aufenthaltsräume der Einrichtung. Ein reichhaltiges Buffet erfreute die Gaumen. „Das Essen und die Getränke verdanken wir zahlreichen Spendern“, sagt Sozialarbeiter Yan Ugodnikov, der maßgeblich an der Organisation der Feier beteiligt war. Arabische Musik mit elektronischen Bässen, Hip-Hop-Beats und Techno motivierten die Anwesenden zum traditionellen Halay-Tanz und bejubeltem Robot Dance im abgedunkelten Discoraum. „Ich bin positiv überrascht“, sagt Ugodnikov. Er freut sich über die Resonanz auf Veranstaltung. „Es ist Teil unserer Arbeit, den Leuten auch andere Musik näherzubringen“, sagt er und tanzt mit zur minimalistischen Technomusik.

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Einzug im Herbst

Im Oktober 2016 zogen die ersten Flüchtlinge in die Unterkunft ein. Sie wird von der Arbeiterwohlfahrt betrieben. Im Vorfeld gab es eine Informationsveranstaltung der Stadt zum Bau der Einrichtung. „Diese ist leider unglücklich gelaufen“, sagt Dörr. Viele Nachbarn äußerten ihren Unmut und ihre Bedenken. Sie fanden, der Ortsteil sei ohnehin sozial stark belastet. Darum gab es einen Tag der Offenen Tür vor der Eröffnung, bei dem Nachbarn die Flüchtlingsunterkunft besichtigen konnten. Und die Leitung bemüht sich um einen Dialog mit ihnen. „Schon drei Mal haben wir das Café International veranstaltet, bei dem Anwohner und Nachbarn sich kennenlernen können“, sagt Dörr. „Einige Bewohner sehen nun, dass ihre Befürchtungen nicht eingetreten sind. Das liegt aber auch daran, dass unsere Kapazitäten nicht ausgelastet sind.“ Statt 450 leben hier derzeit knapp 200 Geflüchtete.