Dahlhausen.

Exkursion zum Pilzesuchen mit Experten im Dahlhauser Wald. Nur kleine Unterschiede zwischen genießbar und giftig

Gerade wenn im Herbst die Blätter fallen und Nebelschwaden aufsteigen, steigt bei vielen Gourmets der Appetit auf ein leckeres Pilzgericht. Auf den Wochenmärkten findet man die schönsten Exemplare, doch warum sollte man das Angenehme nicht mit dem Nützlichen verbinden und beim sonntäglichen Waldspaziergang gleich selbst einige frische Fruchtkörper für den Kochtopf oder die Pfanne sammeln? Steinpilze, Hallimasch oder Champignons hat man doch schon oft auf Fotos gesehen und erkennt sie blind. Wer weiß, vielleicht finden sich beim intensiven Suchen sogar noch einige Trüffel, könnte manch einer denken.

Doch halt, gerade in den letzten Tagen häufen sich wieder die Meldungen von ernsthaften Pilzvergiftungen. Um den Blick zu schulen und auf die häufigsten Fehler bei der Suche nach den begehrten Sprösslingen aufmerksam zu machen luden Gudrun Fricke-Bode und Frank Dicks zur Lehrwanderung durch das Waldstück am Ruhrort ein.

Trotz Regenwetter stießen die geprüften Pilzberater aus Göttingen auf reges Interesse. Eine bunte Schar von Jung bis Alt, absoluten Laien und Neugierigen, die einfach noch etwas dazu lernen wollten, lauschten gespannt den einführenden Worten. „In einzelnen Etappen sammeln wir alles, was wir an Pilzen finden“, erklärte Gudrun Fricke-Bode. „Angst muss keiner haben, denn auch die Giftigen sind nicht gefährlich, wenn man sie nur anfasst. Wichtig ist allerdings, niemals Pilze roh zu verzehren, denn einige Sorten, wie die Marone, verlieren ihre tödlichen Substanzen erst beim Garen.“

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Von DerWesten

Schnell wurden auch die Kinder am Bachlauf fündig. Gleich eine ganze Ansammlung leuchtend gelber Winzlinge wucherten neben einer abgestorbenen Baumwurzel. Doch eine Plastiktasche ist nicht das Richtige für Pilzsammler, mussten sie dabei erfahren und bekamen im Austausch ein Holzkörbchen von den Experten.

Schon nach gut zehn Minuten war eine Menge Anschauungsmaterial zusammen gekommen, Nebelkappen, Herbstmorcheln, Austernsaiblinge, Ritterlinge, Trichterlinge, Hallimasch, Stockschwämmchen und Galerina Maginata, der gefährliche Doppelgänger Gifthäubling. Während der eine ein herrlicher Suppenpilz ist, kann nach dem Verzehr des anderen vielleicht nur noch eine Lebertransplantation das Leben retten, erfuhren die Teilnehmer bei der Auswertung. Während der Bovist wie Mottenkugeln riecht und auch der Schwefelkopf mit der Nase erkennbar ist, wirken sich die Folgen, wie zum Beispiel beim Schleierling, erst nach Wochen aus.

Doch auch die Speisepilze kann nicht jeder Magen vertragen, deshalb sollte erst einmal jeder testen, welche Sorten am bekömmlichsten sind. Auch die Biologie kam nicht zu kurz. Dabei machte es den Kleinen besonderen Spaß, einige Findlinge mit einem leichten Druck „pupsen“ zu lassen. „Das sind die Sporen, aus denen Nachkommen entstehen“, erklärte Frank Dicks. Stinkpilze ziehen dazu Fliegen an und sicher so so ihren Fortbestand.

Nach einer lehrreichen Exkursion freute sich so mancher frisch gekürte Pilzsucher auf das selbstgesuchte Mittagessen und vertraute dabei dem geschulten Fachpersonal. Dass alle Teilnehmer die feinen Unterschiede an Stängel oder Manschette problemlos erkennen, glauben die Berater allerdings nicht.