Werne. . Hermann-Josef Hoffmann singt schon seit 50 Jahren den Bass beim Männergesangsverein „Einigkeit“ Werne 1879. Der Chor dankt ihm zum Goldjubiläum.

Hermann-Josef Hoffmann ist gerne im Einsatz für seinen Männergesangsverein (MGV) „Einigkeit“ Bochum-Werne 1879. Er wirkt jedoch lieber im Hintergrund. Nun stand der Sänger im I. Bass ein Mal im Mittelpunkt: Der 77-Jährige beging sein Goldjubiläum.

Vorsitzender Dieter Schoss ehrte Hoffmann mit einem Frühstückskorb. „Hermann-Josef ist ein Sänger, auf den man sich verlassen kann. Er war und ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht“, dankte Schoss. Bei Veranstaltungen des Vereins, Konzerten aber auch bei der jährlichen Bürgerwoche Ost sei der Sänger stets an „vorderster Front mit dabei“, lobte der Vorsitzende weiter.

Angefangen bei MGV „Concordia 1890“

Hoffmann nahm den Korb entgegen. „Das ist aber nicht nötig. Die übliche Ehrung bei der Weihnachtsfeier wäre genug gewesen“, meinte der Sänger bescheiden. Am 1. Mai 1969 trat der ehemalige technische Angestellte bei Krupp (heute Thyssen-Krupp) dem Männergesangsverein bei. Das war zunächst der MGV „Concordia 1890“, bis dieser sich 1976 mit dem „MGV Eintracht 1879“ zusammenschloss. Der neue Name: MGV „Einigkeit“ Bochum-Werne 1879.

Hoffmann erinnert sich gut an den Anfang: „Vorsitzender Matthias Lesch war mein Nachbar und lud mich über den Zaun ein, bei den Proben in Haus Schöngarth mitzusingen. Für mich und meine Frau - sie stammt aus Essen - war das eine gute Gelegenheit, Menschen kennenzulernen, weil wir erst kurz zuvor in den Stadtteil zogen“, erzählt der Sänger.

Schon ein Jahr später gehörte Hoffmann dem Vorstand an. Seine Aufgabe: Hauskassierer. Das blieb so bis heute. Als Heinz Pistor im Januar 1990 - in einer für den Chor schwierigen Zeit - 1. Vorsitzender wurde, übernahm der 77-Jährige auch das Amt des 2. Schriftführers, und auch das macht der Sänger immer noch. „Mit Heinz bin ich damals durch dick und dünn gegangen. Das hat uns eng miteinander verbunden“, sagt er heute.

MGV-Nikolaus und Grußkarten-Schreiber

Hermann-Josef Hoffmann hat zwei besondere Aufgaben beim MGV: der Nikolaus mit roter Robe und Geburtstagskarten schreiben für die Sänger und Mitglieder des Vereins.

Seit 1978 beschenkt er als Nikolaus bei der jährlichen Weihnachtsfeier Anfang Dezember Kinder und Enkelkinder der Sänger. 2016 übernahm er diese Aufgabe auch für den Werner Treff nach dem Tod von Wolfgang Rosendahl.

Seit 1990 schreibt er die Geburtstagskarten. Das sind stets 110 bis 115 Karten pro Jahr. Jedes Mal steht ein anderer Gruß darauf, der immer wieder persönlich anspricht.

Hohe Qualität an Freundschaft

Verändert hat sich etwas beim Singen. „Von Anfang an war ich im 2. Bass. Erst seit etwa acht bis zehn Jahren verstärke ich den 1. Bass. Das liegt mir mehr“, erzählt er.

Warum macht Hermann-Josef das alles? „ Wir haben hier eine hohe Qualität an Freundschaft. Der Begriff „Einigkeit“ in unserem Chornamen wird bei uns ganz groß geschrieben“, erklärt er. Seinen Eintritt in den MGV hat er bis heute nicht bereut.

Nun freut sich Hermann-Josef auf das 140-jährige Chorjubiläum. Der MGV feiert es am Samstag, 21. September, mit einem Konzert im Erich-Brühmann-Haus. Hoffmann: „Ich wünsche mir, dass es so gut wie unser 100-jähriges Jubiläum wird. Das feierten wir 1979 mit Festzelt auf dem Werner Markt.“