Langendreer/Werne. . Geschäftsleute bieten Bürgern in Langendreer und Werne eine Anlaufstelle, wo ihnen geholfen wird. Im März geht es mit den Unterstützpunkten los.

Wattenscheid hat es vorgemacht, der Stadtbezirk Mitte erfolgreich nachgezogen. Was dort funktioniert, soll jetzt auch im Osten klappen. Auch hier – in Langendreer und Werne – werden nun Unterstützpunkte eingerichtet. Diese funktionieren ähnlich wie die Kindernotinseln. Geschäfte, die einen entsprechenden Aufkleber an der Tür oder am Schaufenster haben, signalisieren Bürgern damit, dass ihnen die Türen offen stehen, wenn sie sich mal kurz ausruhen möchten, zur Toilette müssen und auch, wenn sie sich bedroht oder verfolgt fühlen.

Fühler nach Kooperationspartnern ausgestreckt

Da vor allem ältere Menschen nach diesen Unterstützpunkten für den Osten gefragt haben, ist das Seniorenbüro Ost zur treibenden Kraft geworden. Zusammen mit Stadtteilmanager Karsten Höser, der ja über viele gute Kontakte verfügt, wurden die Fühler nach Kooperationspartnern ausgestreckt. „So haben wir inzwischen zehn bis zwölf Geschäftsleute zusammen, die mitmachen“, freut sich Kathrin Engel vom Seniorenbüro. „Auch ein Arzt und die Stadtteilbücherei sind dabei.“

Ein Wunsch vieler Senioren

Anfang März soll es losgehen. Das genaue Datum wird noch bekanntgegeben. Über Flyer und Aushänge werden die Bürger informiert, wo im Stadtteil sie die Unterstützpunkte finden. Die Geschäftsinhaber und Mitarbeiter werden vom Seniorenbüro im Vorfeld instruiert. Auch für den Fall, wenn das gut gemeinte Angebot vielleicht falsch verstanden bzw. ausgenutzt wird.

Seniorenbüro bereitet „Werkzeugkiste“ vor

Das Seniorenbüro Ost bereitet noch ein weiteres Projekt vor: die „Werkzeugkiste“. Dahinter verbirgt sich handwerkliche Hilfe auf „dem kleinen Dienstweg“. Kathrin Engel vom Seniorenbüro erklärt: „Wenn etwa ältere Menschen die Glühbirne gewechselt bekommen müssen oder Hilfe dabei benötigen, die Gardinen abzunehmen, holt man dafür ja keinen Handwerker. Gemacht werden muss es aber trotzdem. Da springen dann die Ehrenamtlichen der ,Werkzeugkiste’ ein.

Man wolle mit der neuen Gruppe keine Konkurrenz für das Handwerk werden, betont Kathrin Engel ausdrücklich. Es gehe dabei mehr um nachbarschaftliche Hilfe. Aktuell werden noch interessierte Ehrenamtliche gesucht. Im März soll es auch eine Informationsveranstaltung im Seniorenbüro Ost geben. Kontakt:
Tel. 0234/ 54 47 65 01.

Bereicherung fürs Leben

„Es gilt immer das Hausrecht“, stellt Kathrin Engel klar. „Und bei Problemen kann jederzeit das Seniorenbüro kontaktiert werden. Hinter einem auffälligen Verhalten kann ja immer auch eine ernsthafte Erkrankung stecken.“

Insgesamt geht Kathrin Egel aber davon aus, dass die Unterstützpunkte eine Bereicherung fürs Leben im Stadtteil werden. „In den anderen Stadtbezirken wurden bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Das Angebot wird überall prima angenommen.“ Sie betont, dass die Unterstützpunkte nicht nur für ältere Menschen gedacht sind. „Jeder, der mal eine Verschnaufpause braucht, kann Gebrauch davon machen; auch eine Mutter mit Kind.“ Doch es seien halt in erster Linie Senioren, die sich solch ein Angebot gewünscht hätten – gerade, weil in der Öffentlichkeit etwa Toiletten fehlen. „Diese Unterstützpunkte führen gerade bei der älteren Generation zu mehr Mobilität. Und das ist ein ganz wichtiger Punkt, um am Leben im Stadtteil teilhaben zu können.“