Ost. . 76 junge Menschen aus dem Bochumer Ost nehmen am Jugendforum teil. Am Ende stehen konkrete Forderungen, die nun in die Politik gespielt werden.

Die Jugend heute – ist besser als ihr Ruf. Diesen Eindruck vermittelt zumindest das zweite Jugendforum Ost. Gastgeber Rolf Geers vom Kinder- und Jugendring jedenfalls ist vom Verlauf und Ergebnis her total begeistert. „Es ist schon sehr beeindruckend, wie sehr sich die Jugendlichen Gedanken über mögliche Verbesserungen in ihrem Stadtteil machen und wie konkret ihre Ziele sind.“

76 junge Menschen strömen zum Jugendforum ins Erich-Brühmann-Haus. „Ein tolle Resonanz“, ist Geers von Foren in anderen Stadtteilen maximal 50 Teilnehmer gewohnt. Das liegt seiner Ansicht nach daran, dass die Jugendlichen durch die Stadtumbauprogramme in Laer und Werne/Langendreer (Alter Bahnhof) hier tatsächlich Einflussmöglichkeiten sehen.

Wunsch: Auch in Laer  ein neuer Jugendtreff

Nicht nur in Langendreer und Werne soll nach Meinung der Jugend ein neuer Treff gebaut werden, sondern auch in Laer. Dort sind u.a. große Fenster gewünscht, eine Küche, ein Essraum und viele weitere Räume.

Das nächste Jugendforum findet am 18. November im Stadtbezirk Nord statt. In 2019 folgt dann noch eines in Mitte.

Unterstand als Treffpunkt

Und weil sie nach dem ersten Jugendforum Anfang 2016 gemerkt haben, dass sie bei den Stadtplanern durchaus Gehör finden. So entstand auf Anregung der Jugendlichen in Laer ein Unterstand als Treffpunkt. „Und viele Ideen für den geplanten Neubau des Kinder- und Jugendfreizeithauses ,Inpoint’ in Langendreer finden sich in dem Modell des neuen Jugendtreffs wieder, das jetzt vorgestellt wurde“, hat Rolf Geers viele positiv überraschte Gesichter unter den Jugendlichen ausgemacht. „Das ist eine wichtige Motivation, sich auch weiter einzubringen“, freut sich Rolf Geers. „Das zeigt, dass sich Engagement lohnt und dass man wirklich mitgestalten kann.“

Beim aktuellen Jugendforum sind noch einmal viele neue Anregungen hinzugekommen. Auch überraschende. „Dass sich Jugendliche mehrfach für Brunnen und Blumenbeete stark machen, hätte ich nicht unbedingt erwartet“, sagt Rolf Geers. „Und dass sie fürs Kinder- und Jugendfreizeithaus ,Jucon’ in Werne einen abschließbaren Zaun und Videoüberwachung fordern, hat mich ebenfalls überrascht.“ Aber das zeige, wie ernsthaft sich die Jugendlichen mit ihrer Umgebung beschäftigen.

Hütte für Obdachlose gewünscht

Klare Vorstellungen gibt es auch für den Werner Markt: Sitzgelegenheiten, Fahrradständer, aufgezeichnete Sportfelder und ein Boden, auf dem man mit Inlinern fahren kann. Für Obdachlose wünschen sich die Jugendlichen eine Hütte zum Übernachten.

Im Volkspark Langendreer wird eine Bike-Strecke gewünscht, für den Park in Laer eine Minigolfanlage.

Zum Ümminger See möchten die Jugendlichen leichter mit dem ÖPNV gelangen können und dort auch eine Fahrradstation haben. Die Skaterbahn soll erweitert und ein Trampolin installiert werden. Gewünscht sind zudem modernere Toiletten und Unterstände mit Sitzplätzen und Grillstelle. An den Suntum’s Hof soll ein „Jugendhof“ angedockt werden, ein Beschäftigungsprojekt für Jugendliche.