Altenbochum. . Bewohner des Seniorenheims in Altenbochum werden von freiwilligen Helfern prima betreut. Doch das Team der Ehrenamtlichen wird immer kleiner.

Einmal im Quartal sagt die Leitung des Buchen-Hofs Dankeschön – und lädt alle ehrenamtlichen Helfer zu einem gemeinsamen Frühstück in das Seniorenheim des Evangelischen Johanneswerks an der Goerdtstraße ein. So auch heute. Doch diesmal wird nicht nur gefeiert.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Buchen-Hofs im Café der Einrichtung. Im blauen Pulli Walter Kolbe, der das Team aus gesundheitlichen Gründen verlässt.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Buchen-Hofs im Café der Einrichtung. Im blauen Pulli Walter Kolbe, der das Team aus gesundheitlichen Gründen verlässt. © Dietmar Wäsche

Walter Kolbe, seit 17 Jahren als Ehrenamtlicher aktiv und damit der dienstälteste im rund 20-köpfigen Team, ist zum letzten Mal dabei. Der 78-Jährige, der den bei den Senioren so beliebten Bingo-Nachmittag am Montag ins Leben rief und lange Zeit Vorsitzender des Bewohner-Beirats war, hört auf. Die Gesundheit. „Vielleicht komme ich ja wieder“, sagt er und spricht von einer „Auszeit“, die ihm ein Hintertürchen offen lässt. Es wäre ihm ein wirklich großes Anliegen, denn die Senioren im Bochum-Hof sind Kolbe sehr ans Herz gewachsen.

Den Alltag ins Heim bringen

Auch Carola Brauckmann vom Sozialdienst würde sich über Walter Kolbes Rückkehr freuen. Denn das Team an Ehrenamtlichen wird immer kleiner. Vor Kolbe sind einige Helfer des regelmäßigen Cafés ausgeschieden. „Vor allem dort bräuchten wir Unterstützung“, sagt Ehrenamtskoordinatorin Brauckmann. „Doch Hilfe ist überall willkommen.“

Unterstützung von Ehrenamtlichen sei wichtig für die Einrichtung, sagt Carola Brauckmann: „Sie bringen den Alltag zu uns und geben unseren Bewohnern das Gefühl, nicht vergessen zu sein.“ Es geht aber nicht nur um die Senioren. „Wir bekommen so viel zurück“, sagt Marianne Schlüter vom Besuchskreis der evangelischen Gemeinde Altenbochum-Laer, die regelmäßig eine demente Bewohnerin aufsucht. „Wenn sie mich anschaut und lächelt – sehr bewegend. Ich gehe immer reich beschenkt nach Hause.“

„Neue“ werden beraten und begleitet

Wer sich im Buchen-Hof ehrenamtlich engagieren möchte, wird in der Einführungsphase beraten und begleitet. „Es besteht auch die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen“, versichert Carola Brauckmann.

Interessenten können sich bei ihr melden:
Tel. 0234/ 9 35 92 50.

Das finden auch ihre Mitstreiterinnen. Lydia Loy ist Mitglied der Hundebesuchsgruppe. „Wenn ich sehe, wie toll die Senioren auf die Hunde reagieren, ist das viel mehr wert als 5 Euro Bezahlung.“ Waltraud Guder kommt extra aus Wattenscheid angereist, um im Café und bei Festen zu helfen. Nicht ohne Grund: „Der Buchen-Hof hat was, man fühlt sich hier wohl.“ Sie hat ein Seniorenheim direkt um die Ecke, wo sie helfen könnte, fährt aber lieber regelmäßig bis nach Altenbochum. Auch für Renate Thomaschews­ki ist es „der schönste Lohn, in die strahlenden Gesichter der Senioren zu schauen“. Seit fünf Jahren sorgt sie für das Bewegungstraining und freut sich „über die unheimliche Wertschätzung“ ihres Einsatzes.

Carola Brauckmann ist stolz auf das gewachsene Team an Ehrenamtlichen. „Sie unterstützen sich auch gegenseitig prima.“ Dennoch würde sie beim nächsten Frühstück gern neue Gesichter im Buchen-Hof begrüßen. „Ruhig auch Jüngere. Wir hatten einen Arbeitslosen in unseren Reihen, dem die Tätigkeit bei uns gut tat, um Struktur in sein Leben zu bekommen.“