Langendreer. . Nach Kritik hatten die Organisatoren die Kaufleute in Langendreer-Dorf noch einmal zu einem Vortreffen geladen. Die Resonanz war ernüchternd.

Es wäre eine erste Gelegenheit gewesen, sich wieder näher zu kommen, Differenzen aus der Welt zu schaffen und wieder gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Doch diese Chance wurde vertan. Denn von den Kaufleuten in Langendreer-Dorf kam nur einer zum Vortreffen für die Organisation des fünften Dorffestes Ende Mai: Buchhändlerin Beatrix Schulte-Gimmerthal.

Daher ist der Dorffest-Knatsch noch nicht beendet. Im Sommer, kurz nach der vierten Auflage, hatten sich Kaufleute beschwert. Sie fühlten sich ausgegrenzt, klagten über mangelnde Kommunikation. Und man sei nicht zu den Vortreffen eingeladen worden. Das sah das Organisationsteam der Interessengemeinschaft (IG) Langendreer-Dorf anders.

Dorf soll Gemeinschaft werden

Um bei der Planung des nächsten Dorffestes solche Probleme von vornherein auszuschließen, wurde die Kaufmannschaft im Dorf nun noch einmal persönlich eingeladen. Mit besagtem ernüchternden Ergebnis. Dabei hatte das Organisationsteam in einer Powerpoint-Präsentation extra alle Kritikpunkte vom Sommer noch einmal aufgeführt, um diese in gemeinsamer Runde zu besprechen. Daraus wurde nichts.

Die Gründe für das Fernbleiben der Kaufleute sind vielfältig und größtenteils nachvollziehbar. Ivana Rolovic vom „Tintenklecks“ kümmert sich derzeit um ihren kranken Nachbarn und hat deshalb „andere Sorgen“. Sonst wäre sie zu dem Treffen gekommen. „Beim nächsten Mal bin ich gerne dabei“, kündigt sie an. Rolovic habe den Inhaber von Blumen Brendel gebeten, sie zu entschuldigen. Doch dieser war selbst nicht erschienen. „Ich bin raus aus der Nummer“, sagte Brendel gestern auf Anfrage, ohne näher auf den Grund einzugehen.

Kaufleute sollen noch einmal angesprochen werden

Auch Christian Kubot von der Brillenfabrik möchte beim nächsten Treffen dabei sein. Diesmal habe es nicht geklappt, weil er kurz zuvor aus dem Urlaub kam und die Einladung noch gar nicht gesehen hatte. „Sonst hätte ich mich auf jeden Fall abgemeldet.“

Doch es fehlten ja noch einige mehr aus der Einkaufswelt im Dorf. Was auch Beatrix Schulte-Gimmerthal sehr bedauert. „Es müssen alle mitmachen“, findet sie. „Nicht nur die, die ihre Geschäfte direkt an der Festmeile haben.“ Das Dorf müsse wieder eine Gemeinschaft werden. „Wir müssen uns vertragen und zusammenarbeiten.“ Gerade jetzt, wo im Stadterneuerungsprozess viel Geld in den Alten Bahnhof gepumpt werde „und wir keinen Cent bekommen“.

Beatrix Schulte-Gimmerthal appelliert an den Solidaritätsgedanken bei ihren Kollegen und ruft alle dazu auf, sich einzubringen und mitzumachen. Dafür wird das Organisationsteam der Interessengemeinschaft jetzt noch einmal ausschwärmen und auch die Kaufleute außerhalb der Dorffest-Zone persönlich ansprechen.

Wie hatte Astrid Metz von der IG noch im Sommer gesagt? „Wir geben nicht auf, wollen weiter versuchen, Schwung ins Dorf zu bringen.“