Werne. . Erste Stelen auf dem städtischen Friedhof bieten Platz für bis zu 144 Urnen. Kapazität soll weiter erhöht werden. Bestattungen schon möglich.

Zwei Jahre hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert, nun hat auch der städtische Friedhof am Kerkdahl in Werne ein Kolumbarium. SPD und Grüne in der Bezirksvertretung Ost hatten immer wieder auf diese Angebotserweiterung gedrängt und nicht locker gelassen. Mit Erfolg.

Immer wieder hatten Bürger die Lokalpolitiker darauf angesprochen, was sie letztlich zum Handeln bewog. „Wir wollen diesem Wunsch vieler Menschen gerne nachkommen“, erklärte Dirk Meyer, Sprecher der SPD-Fraktion im Bezirk, schon vor knapp zwei Jahren. „Es wäre gut, so etwas anzubieten.“ Bis dato wurden auf der städtischen Ruhestätte in Werne die Urnen in der Erde beigesetzt.

Über einen provisorischen Weg erreichbar

Nun stehen auch acht Stelen in unterschiedlicher Größe zur Verfügung. Sie befinden sich unmittelbar am Haupteingang des Friedhofs auf der rechten Seite. Hierbei handelt es sich zunächst um den ersten Bauabschnitt, der insgesamt Raum für 72 Urnenkammern bietet. Je Kammer können bis zu zwei Urnen beigesetzt werden.

Idee von verstorbenem Lokalpolitiker umgesetzt

Bereits im August 2015 hat die rot-grüne Bezirkskoalition die Errichtung eines Kolumbariums auf dem Friedhof in Werne angeregt. Dirk Meyer (SPD): „Es war die ein oder andere Nachfrage notwendig, um den Prozess in Gang zu bringen und dann auch am Laufen zu halten. Umso schöner, wenn die Arbeiten nach nunmehr zwei Jahren abgeschlossen wurden“. Insbesondere freue er sich aber auch darüber, dass damit eine Idee des im September 2015 verstorben SPD-Bezirksvertreters Günter Edling in die Tat umgesetzt wurde.

Die Begriffe Kolumbarium (lat. columbarium, „Taubenschlag“), Urnenstele bzw. Urnenwand können synonym verwendet werden, wobei Kolumbarien auch in Mauern, Wänden und im Inneren von Gebäuden integriert bzw. errichtet werden können.

Auf dem Hauptfriedhof in Altenbochum sowie auf den Friedhöfen in Hiltrop, Höntrop, Langendreer und Weitmar wurden in den letzten Jahren bereits Kolumbarien errichtet.

Die baulichen Arbeiten an den Stelen des ersten Bauabschnittes sind fertiggestellt. Derzeit sind die Kolumbarien über einen provisorischen Weg erreichbar. Die noch erforderlichen Wege- und Platzarbeiten (Bankplätze) werden im Herbst ausgeführt, sobald der nächste Bauabschnitt im Herbst 2017 fertiggestellt sein wird. Dann soll die Kapazität um 50 weitere Urnenkammern erhöht werden. „Sollte die Nachfrage in Werne konstant hoch sein, werden gegebenenfalls noch weitere Bauabschnitte in den kommenden Jahren folgen“, teilt Katrin Müller vom Stadtpresseamt mit.

Der erste Bauabschnitt hat die Stadt 70 000 Euro gekostet. „Die Gesamtkosten können erst nach Abschluss der Wege- und Platzarbeiten beziffert werden“, sagt Katrin Müller. Freigegeben wurden diese ersten Stelen bereits Ende Juni. Die Bestattungsunternehmen seien darüber in Kenntnis gesetzt worden, heißt es aus dem Rathaus.

Reservierungen nicht möglich

Urnenbestattungen sind deshalb so beliebt, weil sie im Gegensatz zu einer Sargbestattung deutlich günstiger sind und auch die anschließende Grabpflege entfällt bzw. wesentlich leichter zu bewerkstelligen ist. Die Kosten für die Beisetzung in einer Urnenkammer auf dem städtischen Friedhof in Werne beziffert die Verwaltung derzeit auf rund 2800 Euro (inklusive Einäscherung).

Der Kauf bzw. die Reservierung einer Urnenkammer sei nach wie vor nicht möglich, erklärt Katrin Müller. „Um zu vermeiden, dass alle Urnenkammern in einem Kolumbarium bereits kurz nach Fertigstellung vollständig verkauft sind und daher in einem aktuellen Sterbefall keine Kapazität vorhanden ist, muss diese Einschränkung gelten.“