Werne. . Neues Senioren-Netzwerk will das Thema „Älter werden in Werne“ angehen. Bürgerbeteiligung ist erwünscht. Impuls kam von Seniorenbeirätin.
Mit der Betreuung älterer Menschen in Werne ist das so eine Sache. Es gestaltet sich schwierig. Eine Sprechstunde, die das Seniorenbüro Ost vor zwei Jahren in Werne – zunächst im Bürgertreff, später im Bürgerhaus – angeboten hatte, kam nicht an und wurde eingestellt. Damals mit dabei war auch Johanna Radandt vom Seniorenbeirat. Sie gibt nicht auf. „Wir müssen etwas im Stadtteil tun. Hier gibt es sehr viele alte Menschen.“
Also gab sie im letzten Jahr den Impuls für ein Senioren-Netzwerk speziell für Werne. Die Idee kam ihr bei der Aktion „Demenz unter dem Schirm des Quartiers“ von Seniorenbüro und Alzheimer-Gesellschaft. Denn diese lief auch nicht so dolle.
Seniorenbüro hält die Fäden in der Hand
Nur wenige Werner hielten am Stand an und fragten nach. Was am Thema gelegen haben mag. „Demenz ist ein Straßenräumer“, weiß Wolfgang Wessels, Vorsitzender der Alzheimer-Gesellschaft. „Da wechseln viele die Straßenseite, statt sich mit uns zu unterhalten.“ Auch er findet: „In Werne muss sich für die ältere Bevölkerung etwas tun.“
Zusammen mit Johanna Radandt legte Wolfgang Wessels los, um sich des Themas „Älter werden in Werne“ anzunehmen. Und die beiden fanden ganz schnell ganz viele Mitstreiter. Vorneweg natürlich das Seniorenbüro Ost, das beim neuen Netzwerk so ein bisschen die Fäden in der Hand hält und das Ganze koordiniert. Dazu gesellen sich diverse örtliche Pflegedienste und - beratungen, die Altenhilfe der Stadt, das Deutsche Rote Kreuz und auch das Awo-Seniorenzentrum Auf der Kiekbast.
Netzwerktreffen am 8. März im Awo-Seniorenzentrum
Das Netzwerktreffen am Mittwoch, 8. März, um 13 Uhr im Awo-Seniorenzentrum, Auf der Kiekbast 12-14, bietet allen Interessierten eine gute Gelegenheit, sich von den beteiligten Netzwerk-Partnern allgemein beraten zu lassen, aber auch Kontakt aufzunehmen und gegebenenfalls auf Missstände und Probleme in Werne hinzuweisen.
Wer nicht so lange warten möchte, kann jederzeit Kontakt mit dem Seniorenbüro Ost aufnehmen: Kathrin Engel, Tel. 0234/ 544 76 500, k.engel@drk-bochum.de, Chantal Köster, Tel. 0234 /544 76 502, ckoester@bochum.de .
Dort fand jetzt auch die erste Veranstaltung des Netzwerkes statt: Ein Info-Nachmittag über „Pflegegrade statt Pflegestufen“. Auch bei diesem Angebot hielt sich der Andrang in Grenzen. Den 15 Netzwerkern standen gerade mal vier interessierte Senioren gegenüber.
Feste Anlaufstelle fehlt
„Wir müssen halt weiter am Ball bleiben und uns im Stadtteil bekannter machen“, weiß Kathrin Engel vom Seniorenbüro, dass aller Anfang schwer ist. „Da ist jetzt auch jeder einzelne Partner in unserem Netzwerk gefragt, ein Multiplikator zu sein.“ Zudem kündigt Engel Handzettel an, die verteilt werden sollen. Wichtig ist allen Beteiligten, zu betonen, dass auch die Bürger im Netzwerk mitmischen können und sollen.
Was dem Senioren-Netzwerk neben dem Bekanntheitsgrad derzeit vor allem fehlt, ist eine feste Adresse. „Die Menschen brauchen eine Anlaufstelle“, weiß Karin Kleinhubbert, Leiterin des Awo-Seniorenzentrums, wo durchaus Veranstaltungen stattfinden können. Aber halt nicht immer. Viel Auswahl gibt es nicht, denn auch das geschlossene Bürgerhaus Ost fällt ja derzeit weg.
Hoffnungen ruhen auf den Stadtumbau in Werne
Von daher ruhen die Hoffnungen der Netzwerker auf dem bevorstehenden Stadtumbau in Werne. „Vielleicht haben wir gemeinsam als Netzwerk dann mehr Gewicht, wenn es um ein mögliches Seniorenbüro in Werne geht“, hofft Kathrin Engel, darüber ein ähnliches Angebot wie in Langendreer anbieten zu können. Bis dahin sollen regelmäßige Sprechstunden und andere Veranstaltungen in den beteiligten Pflegediensten oder im Seniorenheim stattfinden.