Langendreer. . Denkmalgeschütztes Gebäude an der Eislebener Straße wird saniert und erhält einen neuen Anbau. Kita-Kinder schauen sich das aus dem Container nebenan an.

Was ganz lange währt, nimmt Ende des nächsten Jahres vielleicht ein glückliches Ende: Der aufwändige Neubau sowie die Sanierung der ehemaligen Kita an der Eislebener Straße steht unmittelbar bevor, die Baustelle wird derzeit eingerichtet. „Wenn alles gut läuft, dann können wir Ende 2017 mit dem Umzug des Kindergartens beginnen“, hofft Baukirchmeister Prof. Peter Mommer von der evangelischen Gemeinde.

Falls dies tatsächlich gelingt, dann fällt den Verantwortlichen ein Stern vom Herzen, der in ganz Langendreer gut zu hören sein dürfte. Denn die Pläne für den Umbau liegen Jahrzehnte zurück: Seit bekannt ist, dass in dem denkmalgeschützten, aber leidlich maroden Gebäude aus dem Jahr 1893 kein vernünftiger Kindergarten-Betrieb mehr möglich ist, begann die Suche nach einer Lösung. „Erste Überlegungen gab es Mitte der 90er Jahre, da gingen meine beiden Kinder hier noch in die Kita“, erinnert sich Mommer.

Förderung durch die Aktion Mensch

Einige Jahre später zeichnete sich der spätere Schlachtplan ab: Das alte Gebäude an der Eislebener Straße 3, das unter Denkmalschutz steht, soll saniert werden. Das ebenfalls vom Kindergarten genutzte Haus nebenan (Nummer 5) ist inzwischen abgerissen, dort wird der spätere Anbau errichtet. Dafür nimmt die Gemeinde rund zwei Millionen Euro in die Hand.

Die 75 Kinder der Kita Eislebener Straße sind seit zwei Jahren in Containern untergebracht und fühlen sich dort durchaus wohl. Nur die enorme Lautstärke nervt.
Die 75 Kinder der Kita Eislebener Straße sind seit zwei Jahren in Containern untergebracht und fühlen sich dort durchaus wohl. Nur die enorme Lautstärke nervt. © Olaf Ziegler

Doch bis zu dieser Entscheidung sei es ein langer Weg gewesen: „Es gab Gespräche mit dem Jugendamt, der Denkmalbehörde, dem Landeskirchenrat und dem Bauamt“, zählt Pfarrer Thomas Vogtmann auf. „Das war mühsam, doch es hat sich gelohnt.“ Der endgültige Durchbruch gelang, als das Projekt durch die „Aktion Mensch“ mit 140 000 Euro gefördert wurde. Eine beantragte Förderung durch die Stiftung Wohlfahrtspflege zerschlug sich hingegen.

Kita-Kinder im Container heimisch geworden

Weitere Probleme traten auf, als eine Bodenprobe ergab, dass das Gelände des künftigen Anbaus zur Zeit des Zweiten Weltkriegs auf ungeklärte Weise zugeschüttet worden sein muss. „Das wird jetzt verfüllt, bei einer chemischen Bodenanalyse wurde das als unproblematisch festgestellt“, so Mommer. „Aber es kostet Zeit und Nerven.“

Derweil schauen sich die 75 Kita-Kinder das Spektakel von nebenan an: Sie sind seit rund zwei Jahren in Containern auf dem Spielplatz In der Schuttenbeck untergebracht und können von dort die Sanierungs- und Bauarbeiten genau beobachten.

„Es geht uns hier sehr gut“, berichtet Kita-Leiterin Silke Höhner. „Die Räume sind übersichtlich, auch der breite Flur ist prima. Nur die Lautstärke in den Containern ist teilweise kaum auszuhalten.“ Auch deshalb seien alle froh, wenn die neue Kita in einem Jahr bezogen werden kann.

Im Frühjahr soll der Rohbau stehen

Der Kindergarten wird die Räume von der Gemeinde künftig mieten. Diese erhielt von der Stadt eine Zusage, die Kita für die nächsten 30 Jahre dort betreiben zu können. „Das gibt uns die nötige Sicherheit“, sagt Finanzkirchmeister Frank Gisselmann.

Schon im Frühjahr könnte der Rohbau stehen. Nach all den Problemen der letzten Jahre baut die Gemeinde darauf, dass diesmal alles glatt über die Bühne geht. „Ich hoffe, der Allerhöchste schaut gnädig auf unser Projekt“, so schickt Pfarrer Thomas Vogtmann eine Bitte an die dafür zuständige Stelle.