Langendreer. . Vorarbeiten für den Umbau des ev. Kindergartens an der Eislebener Straße schreiten voran. Kosten: ca. zwei Millionen Euro. Hoffnung auf Förderung.

Schon Ende der 90er Jahre war klar: Die evangelische Kindertagesstätte Eislebener Straße genügt nicht mehr umfassend den Rahmenbedingungen heutiger Kinderbildung und -betreuung. Der Denkmalschutz für das 1892/93 errichtete Teilgebäude Eislebener Straße 3 setzte jedoch einem Um- oder Ersatzbau enge Grenzen.

Die evangelische Kirchengemeinde Langendreer unternahm nun einen neuen Teilschritt auf dem Weg zur runderneuerten Kita: Sie lässt derzeit das Teilgebäude Eislebener Straße 5 abreißen. Ende Januar rückten dafür die Bagger des Abrissunternehmens Stiefel an. Inzwischen stehen von dem Haus fast nur noch die Grundmauern. „Wir mussten das Gebäude abreißen, da es völlig marode war und ein Sicherheitsrisiko darstellte“, erklärt Gemeindepfarrer Thomas Vogtmann. Gleichwohl sei die Maßnahme eine gute Vorbereitung für den in Planung befindlichen Anbau an das verbleibende Teilgebäude. „Wir haben die Fläche für die Kita reserviert“, so der Pfarrer.

Hintergrund: An der Finanzierung in Höhe von etwa zwei Millionen Euro wird noch gearbeitet. Vogtmann: „Als Gemeinde können wir ein derartiges Großprojekt nicht allein stemmen. Wir haben deshalb Anträge an die Stiftung Wohlfahrtspflege und an Aktion Mensch gestellt.“ Das Bauziel für die zukünftige Einrichtung heißt dementsprechend: barrierefrei und integrativ.

Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und gestiftet

Bauunternehmer Friedrich Wilhelm Maiweg errichtete den Kindergarten Eislebener Straße 3 1892/1893 und stiftete ihn der evangelischen Gemeinde. In den ersten Jahren besuchten 200 Kinder aus dem Stadtteil die „Kinderverwahranstalt“.

Seit Mai 1998 steht das Teilgebäude Eislebener Straße 3 unter Denkmalschutz.

Das abgerissene Teilgebäude Eislebener Straße 5 erwarb die evangelische Gemeinde 1966. der Umbau dauerte bis 1967.

Ob und wann diese Anträge in 2016 oder ‘17 bewilligt werden, ist derzeit nicht klar. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass es klappt“, betont der 55-Jährige Seelsorger.

Vogtmann sieht die Gemeinde beim Neubau derzeit nicht unter Zugzwang: „Dank der Bezirksvertretung Ost geht die Arbeit in der Containeranlage auf dem Spielplatz In der Schuttenbeck weiter.“ Die Bezirksvertretung machte diesen Weg als ersten Schritt der Problemlösung im Januar 2014 politisch frei. Anfang 2015 zog die Einrichtung ein.

Während die Kirchengemeinde Bauträger ist, wird der Alltag in der Kita durch die evangelische Kindergartengemeinschaft geregelt. Deren Geschäftsführer Michael Both freut sich über die Entwicklung: „Hut ab! Die Gemeinde zeigt da ein unfassbares Engagement.“ Vor allem die ehemalige Pfarrerin des Seelsorgebezirks Bärbel Vogtmann (mit dem Jahreswechsel zur Telefonseelsorge Bochum gewechselt) habe viel dafür getan.

In der Kita gibt es seit Sommer 2015 auch Neuerungen: Es besteht eine Tagesgruppe für 20 Kinder (45 Stunden/Woche). Die meisten anderen 70 Kinder erhalten 35 Stunde pro Woche (anstatt 25 Stunden) eine Vorschulbildung. Damit erhöhte sich der Betreuungsbedarf der Eltern also deutlich.