Bochum-Hordel. Drei Brachflächen in Hordel, die nah beieinander liegen, will die Stadt zu Wohnbauland machen. Für das Areal am Rübenkamp wird ein Investor gesucht. Bezirk Mitte lehnt Vorhaben an der Hundsweide und an der Hüller-Bach-Straße ab.
Drei Brachflächen in Hordel, die nah beieinander liegen, will die Stadt zu Wohnbauland machen. Zwischen Günnigfelder- und Röhlinghauser Straße, Hannoverstraße, Grubenweg und Am Rübenkamp befindet sich das größte, ca. 27.000 qm umfassende, Plangebiet. Wiese und Wald sind ziemlich versteckt zwischen Kita und Kirche, umgeben von Bebauung. Hier in Nachbarschaft zur Zeche Hannover will die Stadt Einfamilienhäuser errichten lassen.
Weil’s bislang keinen Bebauungsplan für die Fläche gibt, muss ein Aufstellungsbeschluss her. Das Grundstück würde im Rahmen des Wohnbaulandkonzepts erschlossen, wobei die Stadt in Vorleistung ginge. Einen Investor, so erklärte Martin Dabrock, Sachgebietsleiter für Bebauungspläne im Bezirk Mitte, gebe es bislang nicht. Die verkehrliche Erschließung müsste die Stadt übernehmen. Die Zufahrt könnte von der Günnigfelder Straße gebaut werden, indes besteht ein Höhenunterschied von fünf Metern zwischen Straße und Bebauungsgebiet. Ein Spielplatz ist vorgesehen, der Bolzplatz müsste verlagert werden und würde gleichsam eine Pufferzone zum angrenzenden Gewerbe bilden. Bei zweimal Nein von der Linksfraktion stimmte der Bezirk Mitte zu.
Einfamilienhäuser könnten Bebauung abrunden
Nicht weit davon entfernt, an der Hüller-Bach-Straße, soll ebenfalls eine Brachfläche besiedelt werden. Geht es nach dem Vorschlag der Verwaltung, könnten Einfamilienhäuser die vorhandene Bebauung abrunden. Deshalb auch ist kein Bebauungsplan vorgesehen, das Vorhaben wird als Ergänzung zur bestehenden Nutzung (Paragraph 34) beurteilt.
In die Umgebung einfügen
Paragraph 34 des Baugesetzbuches beinhaltet die Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile. Dazu muss sich das neue Gebäude nach Art und Maß der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen.Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben, das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden.
"Solch’ eine große Bebauung fügt sich nicht ein."
Und schließlich soll auch das Wohnbauvorhaben an der Straße Hundsweide nicht realisiert werden, geht’s nach der Mehrheit der Bezirksvertretung Mitte. Acht Doppelhaushälften sollen auf kleiner Fläche (2100 qm), bisher Grabeland mit ein paar Lauben, den Wohnstandort Unterhordel ergänzen. Martin Oldengott (SPD): „Solch’ eine große Bebauung fügt sich nicht ein.“
Das löste einen Streit mit der CDU aus; Fraktionschef James Wille: „ich bin verwundert. Die Stadt ist auf dem richtigen Weg, schließlich haben wir zu wenig Grundstücke für Wohnungsbau und jammern ständig über Fortzüge von Familien in Nachbarstädte, und dann wird hier engstirnig ein Vorhaben abgelehnt.“ Das wurde es, bei fünf Ja-Stimmen.