Bochum. . Der türkisch-deutsche Komiker und Fernsehmoderator gastierte im RuhrCongress und unterhielt die Zuschauer glänzend. Als Wegbereiter der Ethno-Comedy hat der 41-Jährige das Spiel mit den Mund- und Eigenarten der Erdenbürger perfektioniert. Ohne Maske, allein mit Mimik karikiert Kaya manche Nation.

2012, bei „All Inclusive“, war der Ruhr-Congress ausverkauft. Am Sonntagabend waren es nur knapp 2000 Besucher, die Kaya Yanars aktuelles Programm sehen wollten. Die indes hatten mächtig viel Spaß bei Kayas komödiantischer Weltreise „Around the World“.

Stars machen Fernsehen. Das Fernsehen macht Stars. Bei Spaßmachern funktioniert das Wechselspiel besonders gut: hohe Glotzenfrequenz = hohe Popularität. Frag’ nach bei Kaya Yanar . 2001 strahlte Sat 1 die erste Folge von „Was guckst du?!“ aus. 13 Jahre und ungezählte TV-Auftritte später zählt der Frankfurter noch immer zu den gefragtesten Komikern in deutschen Landen.

Wegbereiter der Ethnio-Comedy

Der Tour-Titel verspricht nicht zu viel. Als Wegbereiter der Ethno-Comedy hat der 41-Jährige das Spiel mit den Mund- und Eigenarten der Erdenbürger perfektioniert. Ohne Maske, allein mit Mimik karikiert Kaya manche Nation. Charmant, nicht schamlos. Ohne Häme, mit hoher sprachlicher und schauspielerischer Kunst. Er erklärt dem johlenden Publikum, warum die Türken im Skispringen nur mäßig erfolgreich sind, warum Chinesen „alles essen, was vier Beine hat und kein Tisch ist“, oder warum die Russen am Hotelbüfett zum Jäger und Sammler mutieren, Bärige Kanadier, Zeitlupen-Schweizer, gewaltbereite Amis oder die unaussprechlichen Skandinavier gesellen sich hinzu. Auch die spießigen Deutschen hat er super drauf.

Gut, dass er im neuen Programm seine TV-bekannten Charaktere wie Hakan und Ranjid außen vor lässt. Ohne Kunstfiguren wirkt Kaya Yanar authentischer, witziger. Nach fünf Minuten haben die Besucher mehr gelacht als an einem kompletten Abend mit Bülent Ceylan. Nach 120 Minuten endet die Weltreise mit brausendem Aplaus. Die WAZ-Wertung: 4 Sterne von 5 möglichen.