Bochum. . Am Klaus-Steilmann-Berufskolleg ging ein neues Ökostromprojekt in Betrieb. Erstmals in Bochum wird ein kommunales Gebäude direkt und vorrangig mit selbst erzeugtem Solarstrom beliefert. Die Stadt arbeitet mit Genossenschaft „energieBuerGEr“ zusammen.

Erstmals in Bochum wird ein kommunales Gebäude direkt und vorrangig mit selbst erzeugtem Solarstrom beliefert. Auf dem Dach des Klaus-Steilmann-Berufskollegs an der Westenfelder Straße ging eine 63 kWp starke Photovoltaik mit Premierencharakter in Betrieb: Der Überschuss fließt, vor allem in den Ferien und am Wochenende, ins örtliche Stadtwerke-Netz.

Die Solaranlage wurde – ebenfalls neu in Bochum – mit genossenschaftlich organisiertem Bürgergeld finanziert: Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Stadt und der Genossenschaft „energieBuerGEr Gelsenkirchen“.

252 Module auf 400 Quadratmetern Fläche

Der Stadtrat hat im Rahmen der lokalen Energiewende die Nutzung kommunaler Dächer für solare Energieerzeugung gefordert. Favorisiert wird dabei die Zusammenarbeit mit einer Bürgerenergie-Genossenschaft. Da es so etwas in Bochum nicht gibt, kam die Zusammenarbeit mit „energieBuerGEr“ aus Gelsenkirchen zustande.

„Genossenschaftlich organisierte Bürger widerlegen das oft gehörte Argument, der Nutzen, vor allem solarer Energieerzeugung, käme nur vermögenden Hauseigentümern zu Gute“, so „energieBuerGEr“-Vorstand Tom Jost. „Angesichts des politischen EEG-Gegenwindes aus Berlin hing es letzlich vom Förderprogramm ,progres.nrw‘ ab, ob wir den Bauauftrag geben konnten oder nicht. Der Förderbescheid traf in letzter Minute ein. Sonst wäre alles gescheitert.“ Auf dem Kollegdach werden in 252 Modulen auf rund 400 qm Fläche ca. 25 Prozent der jährlich im Kolleg benötigten Menge als Ökostrom direkt produziert.