Bochum..
Die Hernerin Erika Wagner ist keine Frau, die sich so schnell von ihrem Ziel abbringen lässt. Die ehemalige Bürgermeisterin ließ der Gedanke nicht los, wie es denn gelingen könnte, ein schlüssiges Finanzierungs-Modell für die Installation von Solaranlagen oder anderen Einrichtungen für regenerative Energien auf die Beine zu stellen. Jetzt hat sie zusammen mit Gleichgesinnten in Bochum die Stiftung „Solarbürger“ gegründet.
Und sie ist ganz optimistisch, dass das klappt: Bundesweit sollen mit Geldern dieser Stiftung Schulen oder Kindergärten mit Solaranlagen ausgestattet werden. „Es müsste doch mit dem Deubel zu gehen, wenn wir das nicht hinkriegen“, sagte sie am Montag anlässlich der Gründung der Stiftung im Haus der GLS-Bank, die das Projekt wohlwollend begleitet und zudem in der Aufbauphase fachkundige Unterstützung leistet.
"Jetzt fehlt nur noch das Geld"
Das Prinzip ist denkbar einfach: Schon mit dem Minimalbetrag von einem Euro, kann sich jedermann an der Stiftung beteiligen. „Doch wir wünschen uns natürlich, dass sich viele Menschen zusammenschließen und gemeinsam Geld geben“, hofft Wagner.
Zur Gründung kamen die Schulleiter der Technischen Berufsschule I, Peter Hille, und Dirk Gellesch von der Graf-Engelbert-Schule jeweils mit Schülern, um sozusagen ein kleinen Startkapital in die Stiftung einzuzahlen.
Der 22-jährige Alexander Spitzer von der Berufsschule geht in der Elektrotechnik-Klasse: „Gerade haben wir eine Photovoltaikanlage für das Eisenbahnmuseum Dahlhausen gebaut. Jetzt fehlt nur noch das Geld, um das Projekt umzusetzen.“ Ein Klassenkamerad ruft: „Jeder hat doch einen Euro im Portemonnaie übrig.“
Glaube an den Erfolg
Dr. Peter Reinirkens (SPD) hatte als Vorsitzender des Schulausschusses den Kontakt hergestellt, zwischen der neuen Stiftung und den Schulen. Vor allem die Technische Berufsschule hat bereits viele Erfahrungen gemacht. Sie hatte sich Ende der 90er Jahre bereits eine Photovoltaik-Anlage Anlage aufs Dach und damit auch Maßstäbe in der damals noch neuen Technik gesetzt.
Die Kosten für eine 5-KW-Anlage werden heute mit bis zu 20.000 Euro angegeben. Doch Erika Wagner glaubt fest an den Erfolg. Als sie als Kleinaktionärin vor zwei Jahren auf einer RWE-Hauptversammlung erstmals ihre Idee vorstellte, erntete sie nur ein Schulterzucken. Abgeschreckt hat sie dies nicht.