Bochum. . Teilweise bis zu dreißig Prozent und im Durchschnitt gut zehn Prozent teurer ist nun das Essen in den Mensen und Cafeterien des Akafös an der Ruhr-Universität in Bochum. Darüber herrscht großer Unmut in der Studierendenschaft. Das Akafö hat die Preiserhöhung nur sehr klein angekündigt.

Konstantin Kartaschew ist sauer. Seit 2007 studiert er an der Ruhr-Universität, inzwischen ist er Doktorand. Sein übliches Essen in der Mensa --das Komponentenessen mit drei Beilagen – kostet seit Montag statt 3,40 wie zuvor nun 4,40 Euro. Er ist beileibe nicht der einzige, der sich über eine plötzliche Preiserhebung in den Akafö-Mensen und Cafeterien ärgert: in der Studierendenschaft und auch in den Sozialen Netzwerken geht es mitunter zornig zu. Hintergrund ist eine „Preisanpassung“ in Mensen und Cafeterien, die das Studentenwerk erst am 27. August in einer kurzen Meldung auf seiner Webseite kommunizierte.

Darin heißt es, dass „etliche Teuerungsrunden der jüngeren Vergangenheit“ (Energie- und Lebensmittelkosten, zuletzt der die Personalkosten erheblich belastende Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst) zur „Preisanpassung“ geführt hätten. Akafö-Sprecher Peter van Dyk bedauerte die „spürbare“ Erhöhung, betonte aber, dass diese die erste seit dem Jahr 2006 sei. Seither wären in einzelnen Bereichen der subventionierten Versorgung nicht einmal mehr die Einkaufskosten gedeckt gewesen.

Henkelmann muss gewogen werden

Etwa beim beliebten Henkelmann, der nun 2,50 statt 2,20 Euro kostet und der zudem nun einzeln abgewogen wird, da das schlichte und vom Personal sehr wohlgemeinte „vollmachen“ zu nicht mehr kontrollierbaren Kosten führte.

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„Uns ist völlig klar, dass das ans Budget geht“, so van Dyk, „aber wir liegen auch mit den neuen Preisen im Mittelfeld im Vergleich mit anderen NRW-Studentenwerken. Zudem hoffen wir, dass diese Anpassung eine Weile stabile Preise garantiert“. Der Sprecher nannte auch präzisere Beispiele für die Kosten des Studentenwerkes: Allein für die gut 700 nach Tarif bezahlten Mitarbeiter fielen 2014 700 000 Euro und 2015 1,2 Millionen Euro mehr Personalkosten an durch die Tariferhöhung. Lebensmittelkosten seien extrem gestiegen, hier beispielhaft, so van Dyk, die Obstpreise, die 2013 etwa um satte zehn Prozent angezogen hätten. Die gestiegenen Energiekosten hätten etwa auch zu einem Mietpreisanstieg in einigen der Akafö-Wohnheime zum 1. Juli geführt. Alternativ zur Verteuerung der Versorgung in den Mensen und Cafeterien wäre, laut van Dyk, eine Erhöhung des Sozialbeitrags gewesen – in einer Größenordnung von zehn bis 20 Euro.

Das Akafö hat im kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht für 2013 angegeben, in den Jahren 2012 und 2013 in den zehn Mensen und 20 Cafeterien Verkaufserlöse von fast 14 Millionen Euro erzielt zu haben.