Bochum. Der zweite Abschnitt des Springorum-Radweges wurde jetzt feierlich der Öffentlichkeit übergeben. 5,5 von zehn Kilometern sind damit geschafft. Startpunkt der neuen Teilstrecke ist die Wiemelhauser Straße. Besondere Herausforderungen beim Bau bescherte Sturmtief “Ela“.
Grün, lauschig und herrlich still – der zweite von vier Abschnitten des Springorum-Radweges ist fertig. Wer auf ihm radelt, erlebt die Stadt von entspannter Seite, lässt sie fast in Vergessenheit geraten.
Jetzt öffnete der Regionalverband Ruhr (RVR) weitere 3,2 Kilometer der insgesamt zehn Kilometer langen Nord-Süd-Achse. Startpunkt des neuen Streckenabschnitts ist die Ecke Waldring/Wiemelhauser Straße. Von dort aus startete eine Eröffnungstruppe auf Fahrrädern: Gesichtet wurden Vertreter der Stadt, allen voran Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch. Für den RVR radelte unter anderen Bereichsleiter Ulrich Carow, dicht gefolgt von fahrradfreundlichen Privatpersonen wie Erzbahnbuden-Betreiber Holger Müller und Repräsentanten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs.
Am Rande der Eröffnung ließ RVR-Projektleiter Heinrich Jolk die Bauarbeiten Revue passieren. Seit Winter 2012/2013 werkelte der RVR am neuen Streckenabschnitt. Die Gesamtkosten für den Bau des zweiten Abschnitts beliefen sich, so Jolk, auf 2,1 Millionen Euro, wovon 1,1 Millionen auf die Brückenarbeiten entfielen.
Der Ausbau des Springorum-Radweges werde zu 75 Prozent durch NRW-Landesmittel und 25 Prozent Eigenmittel des RVR finanziert. „Eines der größten Probleme, das wir beim Bau hatten, war: Sobald die Trasse frei war, wurde sie auch benutzt. Das machte es schwieriger, zu bauen“, erläuterte Jolk. Vor besondere Herausforderungen stellte den Projektleiter auch Sturmtief „Ela“. „Wir mussten den Weg drei Wochen lang freiräumen und Bäume beschneiden“, so Jolk.
Anbindung an Ruhrtal-Weg 2016 geplant
Trotz aller Widrigkeiten ist es vollbracht, die Radler können jetzt von der Goerdtstraße bis zur Franziskusstraße durchradeln. Wegen der Sturmschäden sind die vorläufigen Umleitungen ins Ruhrtal über den Neveltalweg derzeit noch nicht befahrbar, sollen dies aber in Kürze sein. Im Zuge des Ausbaus wurden drei Brücken saniert: Wasserstraße, Königsallee und Oviedo-Ring.
Zwischen den zwei Hauptstraßen wurde eine fußläufige Anbindung an die Spingorum-Trasse geschaffen. Bis dahin ist der Radweg wie im ersten Abschnitt beleuchtet, damit Kinder und Jugendliche sicher und bequem, insbesondere im Winter, zur Schule kommen. Über eine neu gebaute Rampe kurz vor der Brücke über den Oviedo-Ring können Radfahrer das Wiesental erreichen.
Kommenden Herbst wird sodann mit dem dritten Abschnitt begonnen, der mit 800 Meter ein vergleichsweise kurzes Stück ausmacht, dafür umso anspruchsvoller ausgebaut werden muss. „Im Herbst beginnen wir mit dem Freischnitt und im April 2015 wird der Tunnelbau begonnen“, so Jolk. Den Radlern solle keinesfalls zugemutet werden, die dicht befahrene Hattinger Straße überqueren zu müssen, darum werde eine 1972 verfüllte Brücke aufgebuddelt und zu einem 30 Meter langen Tunnel unter der Hattinger Straße an der Ecke Wasserstraße ausgebaut. Der dritte Abschnitt soll im Frühjahr 2016 fertig werden und kostet 1,65 Millionen Euro. Die Kosten für den vierten Abschnitt stehen nicht fest, Fördermittel sind aber schon beantragt. Ziel des RVR ist es, den kompletten Springorum-Radweg als Anbindung an den Ruhrtal-Weg 2016 eröffnen zu können.