Bochum-Gerthe..

Auf einen Fuß- und Radweg entlang des Bövinghauser Hellwegs warten nicht nur die Gerther Bürger schon seit vielen Jahren. Bereits im Jahr 2009 forderte die Bezirksvertretung Nord einstimmig, den 1250 Meter langen Radweg zwischen der Brennerei Büchter und der Oestwaldstraße beim Landesbetrieb Straßen NRW anzumelden. Doch jetzt, nach vier Jahren, bittet die Stadtverwaltung um Geduld. Denn noch müsse mit zahlreichen Grundstückseigentümern verhandelt werden. Sie sollen 7000 Quadratmeter an Fläche zur Verfügung stellen.

Neuen Schwung geben

Über die Bedeutung des Fuß- und Radwegs für Anwohner, Schulkinder und Arbeitnehmer im Gewerbegebiet Gerthe-Nord gibt es keine zwei Meinungen. Sowohl die Bezirksvertretung als auch der Ausschuss für Infrastruktur hatten den Landesbetrieb Straßen NRW aufgefordert, den Streifen aus Landesmitteln zu finanzieren.

Darüber sind die Jahre vergangen, ohne dass am Bövinghauser Hellweg etwas geschah. Bis dann vor einem Jahr mit dem Bau des „Parkway EmscherRuhr“ begonnen wurde. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bochum, Castrop-Rauxel und Herne, um über eine Strecke von 30 km das Schiffshebewerk Henrichenburg mit der Ruhr in Dahlhausen zu verbinden.

Die Bezirksvertretung Nord wollte jetzt dem Projekt noch einmal neuen Schwung geben und hob erneut die Bedeutung des Hellweg-Radwegs als Zubringer zum „Parkway“ hervor. Und es wurde ein neuer Fördertopf für das 300.000 Euro teure Projekt gefunden: Das Land hofft jetzt auf das Engagement von Vereinen, Nachbarschaften und sonstige Zusammenschlüsse der Bürgerschaft.

Erwerb der Grundstücke könnte sich hinziehen

In anderen Regionen Nordrhein-Westfalens wurden bereits erfolgreich sogenannte „Bürgerradwege“ errichtet. In Gerthe wird es jedoch noch dauern, bis der drei Meter breite Streifen mit 85 Obstbäumen errichtet ist. So befürchtet die SPD-Fraktion, dass sich der Erwerb der Grundstücke auf der nördlichen Seite des Bövinghauser Hellwegs hinziehen könnte.

Fortschritte auf Bochumer Stadtgebiet macht hingegen der Parkway EmscherRuhr. Mitte 2014 soll er durchgehend befahrbar sein, die Beschilderung folgt später. Schlechter sieht es in den Nachbarstädten aus. Zwischen Herne und Castrop-Rauxel hakt es an der Umwidmung einer Kreis- in eine Gemeindestraße, um sie anschließend in den Parkway einzugliedern. Das Thema sei noch „Gegenstand von Beratungen“, meldet Herne.

Nach jahrelangem Vorlauf ist im Castrop-Rauxeler Rathaus jedoch der Geduldsfaden gerissen. „Definitiv, wir machen nichts mehr“, heißt es dort.