Bochum. . Das von der Stadt Duisburg abgelehnte Raumkunstwerk, das der renommierte Künstler Gregor Schneider für die Ruhrtriennale schaffen sollte, wird nun ab Ende August in Bochum zu sehen sein.

„Ich freue mich darüber, und ich bin auch ein Stück weit stolz!“ – Hans Günter Golinski, Direktor des Kunstmuseums, verhehlt seine Genugtuung über den Bochumer „Sommercoup“ nicht. Das von der Stadt Duisburg abgelehnte Raumkunstwerk, das der renommierte Künstler Gregor Schneider für die Ruhrtriennale schaffen sollte, wird nun in Bochum zu sehen sein, an und im Kunstmuseum, wobei die Installation eben diesen Titel – „Kunstmuseum“ – tragen wird (siehe Bericht im Kultur-Hauptteil).

Verborgene Räume

Zwar ist die „Totlast“, so hieß Schneiders für das Lehmbruck-Museum geplante Werk, tatsächlich „tot“, d.h. es wird in der beabsichtigten Form nicht realisiert. Dafür entsteht in Bochum eine ganz neue Arbeit, die der Künstler kurzfristig nach einer Ortsbesichtigung der Kortumstraße 147 entworfen hatte. Unmittelbar nach dem Duisburger Verzicht hatte sich Triennale-Intendant Heiner Goebbels nach einer Alternative umgesehen; das hiesige Museum geriet rasch ins Blickfeld. „Wir haben einen gewissen Stellenwert erreicht, das Museum erfährt auch international zunehmend Wertschätzung“, so Golinski.

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Mit seiner Installation „Kunstmuseum“ wird Gregor Schneider den Haupteingang des Museums (Drehtür) verschließen, und durch einen neuen Eingang, der an der Seite gegenüber dem „Parkschlösschen“ entsteht und einem „Abflussrohr“ ähneln soll, die Besucher in verborgene Räume, in eine normalerweise im Museum nicht zugängliche „abseitige Welt“ führen. Schneider setzt dafür einen neuen Baukörper ins Museum hinein, und verändert damit das Gebäude in Form, Funktion und Aussehen vollständig. Durch diese „Hintertür“ werden für die Besucher Räume, u.a. Funktionsräume wie das Magazin, zugänglich, die gewöhnlich nicht öffentlich sind. Die Abfolge der Räume schafft einen buchstäblich umgestülpten architektonischen Parcours durch ein Museum im Museum.

„Schneider ist ein Künstler, der auf einzigartige Weise vollkommen neue Räume in den vorgegebenen Räumen schafft“, so Golinski. Dabei ginge es immer um Herausforderung, um Auseinandersetzung. „Der Museumsbesuch wird mit und durch Gregor Schneiders Intervention zu einem ,Risiko’“, verspricht der Museumschef.

Die Ausstellung wird am 29. August eröffnet, zwei Wochen nach Beginn der Triennale, dafür soll die Arbeit über das Festivalende im Oktober hinaus geöffnet bleiben.