Mit der Heimholung des Triennale-Künstlers Gregor Schneider nach Bochum ist dem Museum ein echter Coup gelungen. Der Kunstskandal von Duisburg, wo ein Oberbürgermeister stellvertretend für eine ganze Stadt sich anmaßt, über das Ja oder Nein von „gesundem Kunstempfinden“ urteilen zu dürfen, findet somit ein Ende. Und zwar eins, mit dem die Kunststadt Bochum nicht nur gut leben kann, sondern mit dem sie zugleich ein dickes Ausrufezeichen setzt.
Es zeugt nämlich von Mut, nicht nur des Künstlers, so kurzfristig umzuschalten, denn auch organisatorisch, konzeptionell und baulich ist das Vorhaben eine Herausforderung. Man kann dem Museumsteam um Hans Günter Golinski nur gratulieren: Danke, gut gemacht! Über den „Skandal“ hinaus wird die starke künstlerische Intervention Gregor Schneiders überregional Aufmerksamkeit erregen. Er ist ein gefragter Künstler mit ureigener Handschrift.
Zum zweiten Mal wird durch diesen Vorgang Bochum auf eigentümliche Weise mit der Loveparade verbunden. 2010 hatte OB Ottilie Scholz auf die Veranstaltung verzichtet, aus Sicherheitsgründen. Ein paar Wochen später kam es in Duisburg, das statt Bochum einsprang, zu der entsetzlichen Tragödie mit 21 Toten.