Bochum. Nach der kuriosen „Probe“ des gesamten Festivalprogramms Anfang Mai bespielt der Rundlauf nun vom 6. bis 9. Juni „die Speckschweiz“ mit viel Kunst und Kultur. Alufabrik im Blickpunkt.

Dem organisatorischem Desaster folgte ein kurioses Provisorium, nun soll sogar ein Happy End anstehen. Das Kunstfestival Rundlauf wurde vor gut vier Wochen zunächst total abgesagt, dann als „Probe des Gesamtfestivals“ doch noch semi-öffentlich durchgeführt und wird jetzt in veränderter Fassung als Premiere für die große Öffentlichkeit gefeiert.

Vom 6. bis 9. Juni gibt es an vielen Orten der Speckschweiz, im Bereich zwischen Dorstener und Herner Straße viel Kunst und Kultur zu entdecken.

Auge zugedrückt für die „Probe“

Den naturgemäß unprofessionellen ehrenamtlichen Veranstaltern kam wohl der Hauptteil der Schuld an fehlenden Genehmigungen zu. Die Verwaltung der Stadt drückte Anfang Mai aber mehr als ein Auge zu und erlaubte eine „Probe“ des Festivals, um Verträge mit Künstlern nicht platzen zu lassen. Die dann einem „Helferkreis“ gezeigte Kunst steht nun teilweise als Dokumentation im Fokus des Schau „This is Not A Rehearsal“ in einem extra errichteten White Cube an der Haldenstraße in Nähe des Hochbunkers (7.& 8.6., 14 bis 22 Uhr). Sehenswert dort etwa Christine Biehlers Installation „A+++“, die damals in einer Privatwohnung zu sehen war und vor allem aus einer fünf Meter langen echten Eiszunge besteht, die sich aus einem Tiefkühlfach wand.

Alufabrik - kommende Spielwiese für die freie Szene?

Nebenan im Hochbunker wird derweil am Freitag (6.6., 20 Uhr) die Eröffnung gefeiert. Mit Kunst, Performances und einem Gesamtkunstwerk des DJs und Künstlers Nomad (ab 23 Uhr). Dort sind an den beiden Folgetagen jeweils 14 bis 20 Uhr Installationen zu sehen. Zentraler Spielort des Rundlaufs ist aber die Alufabrik, die zur Zeit als mögliche kommende Spielwiese (4000 Quadratmeter) der freien Kunstszene im Gespräch ist. In den weiten Hallen und den Bürogebäuden sind Installationen, Musikperformances, Theateraktionen und Ausstellungen zu sehen.

Tipps im Festivalprogramm

Tipps: die akrobatische Literaturperformance mit Goethezeilen von Folkwang-Studentin Sabeth Dannenberg „See you in a second“ (7.6., 17.30 & 19.30 Uhr), das Network-Livekonzert von Paradeiser Productions um Kai Niggemann mit Live-Musikern aus Budapest (7.6., 20.15 Uhr) und die Theaterproduktion „Ballade vom Hausen“ (Montag, 9.6., 16, 17 und 18 Uhr). Regisseurin Romy Schmidt (Prinz-Regent-Theater) hat in vier Räumen skurril-absurde Situationen inszeniert, zwischen Kammerjäger-Beckett und Milben-Minetti. Abschließend kann Montag (9.6., von 14 bis 22 Uhr) zur Live-Musik des Soul-Picnics auf der Schmechtingwiese getanzt werden.