Bochum. Ein einjähriger Kater sorgt im Tierheim für Aufregung. Seine bisherigen Besitzer hatten nachts die Polizei alarmiert, weil sie Angst vor ihm hatten. Sie waren nach Attacken „von Kratzern übersät“. Auch im Heim verhält sich „Archibald“, so sein Name, nun aggressiv.

Ein einjähriger Kater namens Archibald hält seit einigen Tagen seine Betreuer in Atem. Er ist so aggressiv geworden, dass seine Besitzer, eine junge Frau und ein junger Mann aus Wattenscheid, sogar die Polizei alarmiert hatten. Die beiden hatten Angst vor ihrem eigenen Haustier bekommen, weil es sie „massivst angegriffen und verletzt“ habe, wie es im Einsatzprotokoll heißt.

Als die Beamten gegen 23.30 Uhr in der Wohnung eintrafen, waren die Besitzer „mit Kratzern übersät“. Sie sagten, dass sie dringend Hilfe bräuchten. Einmal sei der Kater sogar ins Gesicht gesprungen. Irgendwie habe man es geschafft, den Wüterich ins Schlafzimmer zu sperren.

„Wir glauben nicht, dass er von Grund auf aggressiv ist“

Auch für die Polizeibeamten war der Fall zu gefährlich. Sie riefen sofort die professionelle „Tierrettung“ zu Hilfe, obwohl in diesem Fall ja Menschen gerettet werden mussten. Mit einem speziellen Netz wurde der Kater dann eingefangen und sofort ins Tierheim Straße gebracht.

Stolz, konzentriert, aber wohl auch unsicher: Kater Archibald.
Stolz, konzentriert, aber wohl auch unsicher: Kater Archibald. © Fischer | Fischer

Dort war er zunächst in einer Gitterbox der „Auffangstation“ untergebracht und zunächst brav. Doch am Montag zeigte der Kater auch dort seine Krallen und fing an, kräftig zu fauchen. „Echt fuchtig“ sei er gewesen, sagte Tierheimleiterin Carmen Dechert auf WAZ-Anfrage. Dem Personal sei er in die Beine und ins Gesicht gesprungen.

Zur Sicherheit weggesperrt

Zur Sicherheit und Besänftigung wurde er von einer Katzenpflegerin - mit dicker Jacke und Handschuhen in eine Holzhütte gesperrt. Dort hat er auf zehn Quadratmetern mehr Platz. Man hofft, dass er sich dort besser beruhigt.

Kater Archibald hinter einem Sicherheitsnetz.
Kater Archibald hinter einem Sicherheitsnetz. © Fischer | Fischer

„Wir glauben nicht, dass er von Grund auf aggressiv ist“, sagt Carmen Dechert. Er sei wohl nur unausgelastet. Als Freigänger sei er in der Wohnung gehalten worden. Vor vier Wochen sei er kastriert worden, stecke noch voller Hormone.

Wenn er sich beruhigt hat, wird Archibald in die normale Vermittlung übergehen. Vorausgesetzt, die bisherigen Besitzer wollen den Kater nicht wieder zurück haben. Bisher hatten sie mündlich ihren Verzicht erklärt. Seinen Namen erhielt der Kater von seinen Pflegern im Tierheim, da der bisherige Name dort unbekannt war.