Bochum.. Offenbar recht weit gediehen sind die Gespräche über die Nutzung des Bochumer Stadtturms. Der mit 105 Metern dann dritthöchste Wolkenkratzer des Ruhrgebietes könnte die neue Europazentrale von BP Aral werden. Doch wer dann in das Domizil des Benzin-Multis ziehen wird, ist noch unklar.
Die Konzernzentrale von Aral/BP plant nach Informationen der WAZ als Ankermieter in den Stadtturm Bochum einzuziehen. Damit verlässt das Projekt von Dr. Thomas Durchlaub offenbar die Luftschlossphase und es beginnt die realistische Planung des mit 105 Metern dritthöchsten Bürogebäudes des Ruhrgebiets. Nur der Essener RWE-Turm (127 m) und das Essener Rathaus (106 m) sind in der Region den Wolken noch näher.
Am Montagabend wollte Durchlaub diesen Firmen-Namen nicht kommentieren. Nur soviel: Verhandlungen würden mit vielen Interessenten geführt, aber das geschehe nun einmal nicht in der Öffentlichkeit, sondern hinter geschlossenen Türen.
105 Meter hoher Wolkenkratzer
Wie auch immer. Mit dem Bau des Exzenter-Hauses an der Universitätsstraße vor gut einem Jahr bewies der umtriebige Anwalt schon, dass er gut vernetzt und in der Lage ist, ungewöhnliche Projekte auch gegen Widerstände umzusetzen.
Sollte der internationale Mineralölkonzern tatsächlich von seinem wenige hundert Meter entfernten Traditionssitz an der Wittener Straße in den neuen Wolkenkratzer unmittelbar neben dem Hauptbahnhof ziehen, wäre das Vermietungsproblem des Projektes auf einen Schlag gelöst.
Probleme wegen Wechsel innerhalb der Stadt
Konzipiert, je nach Raumplan, ist das auf 28 Etagen angelegte Hochhaus für bis zu 1000 Arbeitsplätze. Rund 800 Menschen könnten allein durch den Umzug von BP/Aral dort in die attraktiven neuen Büros einziehen. Das Investitionsvolumen des Gebäudes gibt der bekannte Architekt Gerhard Spangenberg mit rund 90 Millionen Euro an.
Und genau im Wechsel innerhalb der Stadt liegt wohl eines der noch ungelösten Probleme. Gäbe der Benzin-Multi sein nach dem Umzug von Hamburg nach Bochum vor gut zehn Jahren aufwändig durch etlichen Neubauten erweitertes Domizil an der Wittener Straße auf, stände die Stadt vor der Aufgabe, eine Nachnutzung sozusagen aus der Tasche zaubern zu müssen.
Investoren bis Ende des Jahres finden
Vor allem vor dem Hintergrund, dass gerade erst der Wettbewerb für das Viktoria-Quartier mit dem eher bescheidenden Interesse von zwei Investoren abgeschlossen werden konnte, dürften die Stadtplaner von dieser Aussicht nicht gerade besonders begeistert sein.
Einen Vorverkaufsvertrag zwischen der EGR als Besitzer des Grundstücks mit der Stadtturm Bochum GmbH & Co KG. Danach hat Dr. Thomas Durchlaub noch bis zum Endes dieses Jahres Zeit, Investoren zu gewinnen. Gelöst ist auch das Problem mit Atombunker unter dem Parkhaus. Er ist mittlerweile aus der Zivilschutzbindung entlassen.