Bochum. Schimmel in Wohnungen ist ein ernstes Thema. Die Verbraucherzentrale Bochum und der Mieterverein sind eine Kooperation eingegangen, bieten deshalb zusammen eine „Schimmelberatung speziell für Mieter“ an.
Manche Dinge werden nicht besser, wenn sie einen anderen Namen bekommen. Wenn man aus Schimmelberatung Feuchteberatung macht, ändert sich zudem nichts am eigentlichen Problem. Michael Lambertz und Michael Wenzel kann man deshalb wohl besser getrost als Schimmelexperten bezeichnen. Lambertz ist Energieberater der Verbraucherzentrale in Bochum, Wenzel Geschäftsführer des Mietvereins Bochum. Schimmel ist ihr Thema und beide sagen: Damit ist nicht zu spaßen. Schimmel kann zu schlimmen gesundheitlichen Schäden führen.
Die beiden Institutionen sind zum Thema „Schimmelberatung speziell für Mieter“ eine Kooperation eingegangen, bieten bis zum April die Aktion Schimmelberatung an. Gefördert wird sie zudem von der EU, vom Land und von der Stadt Bochum. „Nur deshalb“, sagt Lambertz, „können wir sie für 30 Euro anbieten.“ Normalerweise kostet sie bei der Verbraucherzentrale 60 Euro, beim Mieterverein 85 Euro.
Stoßlüftung besser als Kipp-Lüftung
Angefragt wird sie auch sonst oft und gerade jetzt wie Lambertz sagt. „Die kalte Jahreszeit ist Schimmelsaison.“ Es sei ein Dauerbrennerthema, bestätigt Wenzel. „Wir haben über das Jahr verteilt viel mit dem Thema Wohnungsmängel zu tun. Schimmel und seine Auswirkungen werden da am zweithäufigsten angefragt.“
Die Probleme sind oft hausgemacht und eigentlich altbekannt. Häufigste Ursache für Schimmel ist: falsches Lüften und Heizen. „Man muss sich vor Augen führen“, sagt Lambertz, „dass eine vierköpfige Familie zwölf Liter Wasser am Tag produziert, also absondert. Das ist ein Putzeimer voll. Viele machen Kipp-Lüftung, besser ist immer eine Stoßlüftung. Im Zweifel kann man auch Durchzug machen.“
Immer mit der Ruhe
Die Beratung umfasst eine etwa einstündige Begehung der Wohnung, verschiedene Messungen (Raumtemperatur, Raumluft-Feuchtigkeit, Putzfeuchtigkeit) sowie ein Beratungsprotokoll und praktische Hinweise.
Die Beratung in Anspruch nehmen können nicht nur Mieter, die bereits wissen, dass sie Schimmel in der Wohnung haben. „Oft werden wir gefragt“, sagt Wenzel, „wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Wichtig ist die Klärung, woher der Schimmel kommt und dass man die Ursache abstellt. Wichtig ist auch, dass man nicht sofort munter zur Attacke bläst und beim Vermieter eine Mietminderung einfordert.“