Bochum.. Vom Manta bis zum Porsche: Auf der 12. Oldtimermeile und Open-Air-Messe Auto 2011 kamen viele Edelkarossen zusammen. Zu den größten Kuriositäten gehörte ein Kadett mit Schlafanhänger im Motorraum.

Ohne Sonnenbrille hat man es in der Innenstadt schwer an diesem vergangenen Samstag. Zum einen zwingt die kräftige Sonne von oben die Besucher der 12. Oldtimermeile und der Open-Air-Messe Auto 2011 dazu, die Augenlider zusammenzupressen. Zum anderen reflektieren die auf Hochglanz polierten Karosserien von mehr als 500 Autos, Oldtimern und neuen Fabrikaten, die Sonne in jeden Winkel.

Besonders farbenprächtig und schillernd ist es auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus, wo 90 Opel-Oldies in der Mittagssonne braten. Sie stehen Modell für die Besucher, die mit ihren Handy- und Digitalkameras ein Foto nach dem anderen knipsen. „Ach nee, der Kapitän“, freut sich Rafael Bretoh beinahe ungläubig über das fast 50 Jahre alte, schwarze Exemplar. Ohnehin kann sich der Autofreund hier kaum satt gucken: „Die älteren Modelle gefallen mir besser als die neuen.“

Motorraum mit Bierzapfhahn

Neben Edelkarossen und Sportflitzern wie dem Manta, dem Ascona oder den vielen GTs haben auch Kuriositäten den Weg nach Bochum gefunden. Eine davon gehört Michael Hunolt. Er hat den Motorraum eines Kadetts zu einem mobilen Schlafanhänger umgebaut, inklusive Bierzapfhahn, der aus dem Tank ragt. „Der Kadett war schon kaputt, sonst hätte ich ihn nicht zerschnitten“, erklärt der Opel-Liebhaber Hunolt.

Der Boulevard, das Quartier und den Dr.Ruer-Platz sind ein Freilicht-Museum, in dem Autos aus acht Jahrzehnten ausgestellt werden. Auf den Straßen, kommen Spatz (nur insgesamt 1580 gebaut), Panther oder Käfer gut zur Geltung. Ein alter Plymouth hat es Nick (7) angetan. „Das Auto ist so komisch rund“, sagt er, „das gefällt mir.“

Die älteren Gäste verweilen eher an den Luxuswagen. Tan-Cuong Nguyen inspiziert einen Porsche. Ob der nicht eher etwas Alltägliches sei im Vergleich zu dem, was sonst noch so auf der Oldie-Meile parkt? „Normalerweise kann man sich einen Porsche nicht so genau angucken, ohne Misstrauen zu wecken“, scherzt Nguyen. „Das muss ich ausnutzen.“