Bochum. Mit einem deutsch-französischen Schülertreffen unter dem Motto „Bochum - Gesichter einer Ruhrgebietsstadt im Wandel” möchte die Bochumer Hildegardis-Schule im Jahr der Kulturhauptstadt ihren eigenen kulturellen Beitrag leisten.
Ein deutsch-französisches Schülertreffen der besonderen Art hat sich die Hildegardis-Schule pünktlich zur Kulturhauptstadt und zu ihrem Jubiläum ausgedacht. Vom 20. bis zum 25. September 2010 werden etwa 800 Schüler aus Frankreich und anderen deutschen Städten in Bochum zu Gast sein.
Deutsch-französische Schülertreffen haben an der Hildegardis-Schule Tradition, sie sind seit den 80er Jahren fester Bestandteil des Schullebens. Die Zusammenkünfte werden von der Arbeitsgemeinschaft der Gymnasien mit zweisprachig deutsch-französischem Zug in Deutschland veranstaltet. Mit der deutsch-französischen Begegnung möchte die Hildegardis-Schule nächstes Jahr nicht nur einen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation leisten, sondern auch ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Fest, das der Ausrichtung der Schule entspricht, feiern. „Seit Gründung der Schule spielen die Sprachen Französisch und Englisch bei uns eine große Rolle”, erläutert Schulleiter Dr. Walter Renner. Bei dem Treffen im nächsten Jahr ginge es „um ein gelebtes Europa”. Aus diesem Grund beteiligen sich an dem Treffen nicht nur Deutsche und Franzosen, sondern auch französischsprachige Gäste aus den Partnerschulen in England, Italien und Polen.
80 Projektgruppen
Fünf Tage lang werden die 1156 Schüler des Bochumer Gymnasiums gemeinsam mit ihren Gästen an vielen zweisprachigen Projekten arbeiten. Diese stehen unter dem Motto „Bochum – Gesichter einer Ruhrgebietsstadt im Wandel”, erklärt die Projektverantwortliche Daniela Wingenfeld. Die Liste der Projekte ist lang. Zum Beispiel gibt es Arbeitsgruppen wie „Ruhrbesetzung – Franzosen im Ruhrgebiet”, „Auf zur Wiege des Ruhrgebiets”, „Rost war gestern – Strukturwandel konkret” und zu der hiesigen Fußballkultur. Die Teilnehmer werden „Rezepte aus dem Ruhrgebiet kochen, die Jüdische Gemeinde besuchen, in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung ein Europa-Planspiel durchführen, einen deutsch-französischen Reiseführer erstellen, ein Geo-Caching mit einer Internetseite für Bochum entwickeln oder einen Krimi schreiben”, beschreibt Wingenfeld einige der 80 Arbeitsgruppen. Am Ende der Projektwoche werden einzelne Gruppen ihre Ergebnisse im RuhrCongress präsentieren. Darüber hinaus „wird die gesamte Projektwoche von den Teilnehmern in Form eines Readers und Kurzfilms dokumentiert”, erläutert Wingenfeld.
Gymnasium sucht Gastfamilien und Sponsoren
Das deutsch-französische Treffen ist zwar „ein offizielles Projekt der Kulturhauptstadt und steht im Rahmen des Gesamtprojekts Twins2010”, sagt Thomas Sichelt von der Stabstelle RUHR2010. Dennoch ist laut Sichelt unklar, wieweit sich die Stadt an diesem Projekt beteiligen wird. Finanziert werden soll das Projekt bislang durch eine Eigenbeteiligung der Schüler und anhand von Sponsorengeldern. Projektleiterin Wingenfeld würde sich über weitere Unterstützung finanzieller und anderer Art freuen und bittet Interessierte, sich unter 0234/ 6 23 12 54 zu melden. Um den Teilnehmern zusätzlich ein interessantes Abendprogramm bieten zu können, „wäre es schön und wünschenswert, wenn sich andere Veranstaltungen präsentieren könnten.” Des Weiteren sucht das Gymnasium Gastfamilien. Familien, die Interesse haben, mögen sich unter 0234/ 9 44 29 27 melden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hildegardis-bochum.de.