Bochum. . Ein Fahrradladen nimmt einen kostenlosen Velo-Check vor. Ein Schreibwarengeschäft gewährt fünf Prozent Nachlass. Im Kino gibt’s die aktuellen Filme für 4 Euro. In der Cocktailbar schlägt die Happy Hour: Die ersten Einzelhändler und Gastronomen in Bochum reagieren auf die neuen Studenten in der Innenstadt.
Bis zu 3000 Studierende steuern seit Beginn des Herbstsemesters die neu angemieteten Hörsäle in der Stadtbadgalerie („Bochumer Fenster“) und im kernsanierten Geschäftshaus von Michael Mauer an der Bongardstraße („Blue Square“) an. Die Ruhr-Universität löst damit ihre Raumnot im Zuge des doppelten Abitur-Jahrgangs. „Wir könnten uns kaum etwas Besseres wünschen. Wir sitzen ja mittendrin“, sagt Jürgen in der Beeck, Projektmanager der Interessengemeinschaft Boulevard/Brückviertel.
Mit speziellen Offerten für Studenten halten sich die 73 Mitglieder gleichwohl noch zurück. Bislang gibt es erst fünf „Aktionen zur Begrüßung“: der Fahrradcheck sowie Preisnachlässe in Gaststätten und Geschäften. „Bis zur nächsten Mitgliederversammlung Anfang November werden es aber deutlich mehr Angebote sein“, kündigt Jürgen in der Beeck an. Zusammen mit BO-Marketing sind u.a. Rundfahrten mit Stadtführer und zünftigem Imbiss geplant. „Wir möchten, dass die Studenten Bochum kennen und lieben lernen“, so in der Beeck.
Duftausstellung bis März 2014
Das wollen auch die Wirte im Bermuda-Dreieck. Mit Blick auf die 3000 potenziellen Neukunden wurde zum Semesterstart der vor Jahren entschlummerte „Student’s Day“ neu aufgelegt. An jedem Montag können Studenten gegen Vorlage des Ausweises Vergünstigungen in Restaurants, Clubs und Szeneläden des Ausgehviertels nutzen. Eigens angerichtete Studenten-Menüs werden aufgetischt; das Union-Kino senkt für die angehenden Akademiker seine Eintrittspreise. „Wir leben von und für die Studenten“, sagt Quartiermanagerin Anke Heinemann und erinnert an die Ursprünge des Bermuda-Dreiecks in den 70er Jahren: „Damals kam Leo Bauer als Student nach Bochum und vermisste eine richtige Kneipe. Wenig später eröffnete er das Mandragora. Der Rest ist bekannt...“
Derweil öffnet sich auch die Ruhr-Universität den Bürgern. Die erste Etage des „Blue Square“ steht für vielfältige öffentliche Veranstaltungen rund um Wissenschaft und Technik zur Verfügung. Zum Auftakt ist noch bis März 2014 die Ausstellung „Himmlische Düfte und Höllengestank“ von Prof. Hanns Hatt zu sehen. 2011 hatte die Duft-Präsentation 40.000 Besucher in den Botanischen Garten der Ruhr-Uni gelockt. Die Ausstellung ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet.