Bochum. Voraussichtlich 111 Beschäftigte des Bochumer Getriebeherstellers Jahnel Kestermann verlieren ihren Arbeitsplatz. Bedroht sind vor allem Facharbeiter. Der Betriebsrat hat dem Unternehmen, das in Besitz des Unternehmens Hyundai Heavy Industries ist, Eckpunkte für einen Sozialplan vorgelegt.

Eckpunkte eines Sozialplans hat der Betriebsrat des Getriebeherstellers Jahnel Kestermann der Geschäftsführung vorgelegt. Diese hatte vor gut sechs Wochen angekündigt, sich von 127 der momentan 227 Beschäftigten trennen zu wollen. Zwar hat die Arbeitnehmervertretung es im Rahmen des Interessenausgleichs geschafft, die Zahl der verbleibenden Mitarbeiter von 100 auf 116 zu schrauben. Allen anderen, 111 Mitarbeitern, droht aber Anfang 2014 die Kündigung.

„Die Geschäftsführung möchte die Verhandlungen bis Ende des Monats beenden“, sagt Betriebsratsvorsitzender Detlef Tarn. Nach der vierwöchigen Frist zur Anzeige von Massenentlassungen bei der Bundesagentur für Arbeit könnten im Dezember Kündigungen ausgesprochen werden.

Vor allem Facharbeiter betroffen

Die Kündigungsfrist liege je nach Beschäftigungszeit zwischen vier Wochen und sieben Monaten. Viele Arbeitnehmer, für die aufgrund ihres Alters Übergangs- oder Vorruhestandsregelungen in Frage kommen könnten, gibt es bei dem Unternehmen mit seinen beiden Sitzen in Wiemelhausen und in Hattingen nicht mehr. Viele, so Tarn, hätten schon 2012 entsprechende Angebote angenommen.

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Im Sozialplanentwurf des Betriebsrats gehe es nicht nur um die Formel zur Abfindung für ausscheidende Mitarbeiter. Tarn: „Uns ist an einem langfristigen Sozialplan gelegen.“ Sollte es noch einmal zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, sollen auch künftig Jahnel-Beschäftigte davon profitieren. Andere Vereinbarungen, das hätten Erfahrungen von Firmen in der Umgebung gezeigt, machten aus Arbeitnehmersicht kaum Sinn. Bedroht von der Kündigung sind vor allem Facharbeiter wie Dreher oder Fräser.

Zusammen kommen Betriebsrat und die Verhandlungsdelegation des Jahnel-Kestermann-Eigners Hyundai Industries, drei koreanische Unterhändler des Unternehmens und ein koreanischer Rechtsanwalt, wieder am nächsten Montag. An der Spitze der Arbeitnehmervertretung steht seit 2009 Detlef Tarn. Der 52-Jährige Diplom-Ingenieur ist seit 2001 im Unternehmen.