Bochum. . Weil sie eine 16-jährige Bochumerin fast zwei Tage lang eingesperrt und teilweise gequält hatten, sind am Freitag drei junge Männer und eine Jugendliche zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Opfer hatte erhebliche Ängste und Schmerzen erlitten.
Nach der gnadenlosen Quälerei an einer zur Tatzeit 16-jährigen Bochumerin in einer Wohnung in der Nähe des Ruhrstadions sind am Freitag die Täter vom Landgericht verurteilt worden. Der Inhaber der Tatwohnung (25) bekam vier Jahre Haft, ein Mittäter (19) dreieinhalb Jahre Jugendstrafe (jeweils keine Bewährung möglich), eine 16-jährige Mittäterin 22 Monate Jugendstrafe auf Bewährung sowie einen vierwöchigen „Warnschussarrest“ und ein 16-jähriger Mittäter sechs Monate Jugendstrafe auf Bewährung.
In den beiden höchsten Strafen sind allerdings auch zwei Raubüberfälle mitberücksichtigt (Handys erbeutet), die nichts mit der Quälerei des Mädchens zu tun hatten.
„Die Bilder zeigen schonungslos die Qualen des Opfers“
Im März hatten die vier Täter ihr Opfer unter dem Verdacht, 50 Euro gestohlen zu haben, fast zwei Tage in einer Küche eingesperrt, geschlagen, die Hand auf eine heiße Herdplatte gepresst und mit einem Messer in den Arm gestochen und dann Jodsalz in die Wunde gestreut. Außerdem wurde sie zeitweise mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt und geknebelt. In der Nacht musste sie auf dem Boden schlafen.
Zur Toilette durfte sie nicht; sie musste einen Becher benutzen. Richter Johannes Kirfel sagte über die Verletzungen: „Die Bilder zeigen schonungslos die Qualen des Opfers.“ Selbst als Profi empfinde man zunächst einmal, wenn man die Bilder zum 1. Mal sehe, Wut über Leute, die so etwas anderen antäten.
Die Staatsanwaltschaft hatte auch für die 16-jährige Täterin eine Gefängnisstrafe gefordert: zweieinhalb Jahre Jugendstrafe.