Bochum. . Ein Fest für das Auge: Im Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen starteten rund 25 blank geputzte BMW 02 zur traditionellen Herbstjagd. Die Ausflugsfahrt mit 32 Aufgaben führte durch das Ruhrtal bis zur Flussquelle.

Sie funkelten, glänzten und glitzerten in der Septembersonne. Wie eine bunte Edelsteinkette reihten sich am Sonntagmorgen rund 25 Oldtimer der BMW 02-Serie vor den alten Waggons im Eisenbahnmuseum in Dahlhausen auf. Limousine, Coupé, Tourer oder Cabriolet – für unterschiedliche Geschmäcker war mindestens ein topgepflegtes Exemplar dabei. Auch einige Schaulustige ließen sich das historische Aufgebot nicht entgehen.

Vom Eisenbahnmuseum aus starteten die Mitglieder des in Wuppertal ansässigen BMW 02 Clubs gegen elf Uhr ihre traditionelle Herbstjagd. Sie führte in diesem Jahr 180 Kilometer durch das Ruhrtal bis zur Flussquelle nach Winterberg. Der Bochumer Jens Buth organisierte die Tour für seine Vereinskollegen, die aus den umliegenden Regionen anreisten. Da es bei der Herbstjagd nicht um Geschwindigkeit geht, müssen die Oldtimer-Fans auf der Strecke insgesamt 32 Aufgaben lösen und Fragen beantworten. „Das können Ortsfragen sein, zum Beispiel über ausgeschilderte Partnerstädte oder Geschicklichkeitsübungen mit dem Fahrzeug“, erklärte Buth. Die Strecke verläuft um den Baldeneysee herum, nimmt einen Abstecher zum Möhnesee und führt dann nach Winterberg.

Auch Buth präsentierte stolz sein silber-blaues Schmuckstück, das er seit zwanzig Jahren besitzt und häufig fährt. „Ein schönes Charakteristikum an diesem Oldtimer ist, dass er voll alltagstauglich ist“, sagte er.

Die Schätzchen, um die es hier geht, wurden im Zeitraum zwischen 1966 bis 1977 produziert. „Sie waren für ihre Zeit sportlich, modern, waren gut motorisiert und hatten eine starke Fahrleistung von 75 bis 170 PS“, erläuterte Herwig Holzmeister vom Vorstand des Clubs.

Turbolader hatte Pech

Auch der erste Wagen mit Turbolader ist genau vor 40 Jahren, 1973, aus dieser BMW-Serie hervorgegangen. Der BMW 2002 Turbo hatte allerdings Pech. Weil er während der Ölkrise auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) vorgestellt wurde, löste er, wegen seines hohen Benzinverbrauchs, heftige Kritik aus. „Es wurden nur etwa 1600 Exemplare hergestellt“, berichtete Holzmeister. Dann war Schluss. Demzufolge war im Eisenbahnmuseum keine dieser Raritäten zu bestaunen, was den optischen Genuss nicht schmälerte.

Auch die Gastgeber freuten sich über den Besuchs des Clubs. „Die Oldtimer-Fans sind sozusagen Seelenverwandte von uns, da wir uns ja auch für Technik und historische Fahrzeuge interessieren. Auf der anderen Seite haben sie hier ein Ambiente, das gut passt“, sagte Marc Grollmann, Sprecher der Stiftung Eisenbahnmuseum.