Bochum. . Um Erkrankungen im Bauch geht es beim nächsten WAZ-Nachtforum im Knappschafts-Krankenhaus. Ein Patient, der an der Bauchspeicheldrüse erkrankt ist, erzählt von seinen Erfahrungen, und Fachärzte halten Vorträge.

20 Kilogramm hat Reiner Hermesmeier in nur wenigen Monaten abgenommen. Nicht, weil er es wollte. Es passierte einfach. Auch der Durchfall machte dem 74-Jährigen Sorgen. Heute, vier Jahre später, weiß er: Die Steine in seiner Bauchspeicheldrüse waren Schuld. Auch wenn er alle drei Monate ins Krankenhaus muss, sagt er: „Ich kann damit jetzt gut leben. Ich bin wunschlos glücklich.“ Beim WAZ-Nachtforum Medizin berichtet er am Donnerstag, 19. September, in Langendreer über sein Leben mit der Erkrankung.

Als die Beschwerden 2009 einsetzten, war das anders. Sein Hausarzt verwies den Dortmunder an eine örtliche Klinik. Die ansässigen Ärzte behandelten ihn zunächst gegen Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) und setzten ihn auf Diät. Doch das war die falsche Diagnose. „Als die Beschwerden nach einem halben Jahr nicht besser wurden, habe ich eine zweite Meinung eingeholt“, sagt Reiner Hermesmeier. Prof. Dr. Wolff Schmiegel, Direktor der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus, und sein Team stellten die richtige Diagnose: chronische Pankreatitis. Sie entfernten die Steine mit Hilfe einer Schlinge und unter Vollnarkose durch die Mundöffnung aus der Bauchspeicheldrüse.

„Seitdem muss ich alle drei Monate zur Nachuntersuchung. Wenn sich neue Steine gebildet haben, gehe ich wieder für drei bis vier Tage ins Krankenhaus“, so der gelernte Drogist. Besonders schlimm finde er das nicht. „Das ist eben so.“ Im Knappschaftskrankenhaus fühle er sich immer in guten Händen: „Alle Angestellten sind sehr zuvorkommend und die Ärzte haben hier die nötigen Geräte und entsprechende Erfahrung.“

Täglich drei Tabletten

Im Alltag schränkt den Vater von zwei Kindern und zweifache Großvater seine Krankheit wenig ein. Er könne nicht mehr die Mengen essen wie früher; morgens sei ihm etwas unwohl. Die Ärzte haben ihm die tägliche Einnahme von drei Tabletten und den Verzicht auf Alkohol und Zigaretten verordnet. „An das Rauchverbot halte ich mich allerdings nicht ganz so strikt“, sagt Reiner Hermesmeier und lacht.

Doch er kann seinen schönen Garten genießen und ist aktiver Kegler – seit 45 Jahren. Außerdem fährt er mit seiner Frau Dorothee und seinem Cocker-Spaniel gerne in das Ferienhaus an der Ostsee. „Gerade jetzt waren wir sechs Wochen dort . Das hat mir sehr gut getan“, so der Dortmunder. Hauptsache, am Ende stimmt das Gewicht. „Wenn ich nicht zu- oder abnehme, bin ich zufrieden.“

„Wenn der Bauch streikt“, lautet der Titel des WAZ-Nachtforums Medizin im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. In der Klinik-Cafeteria (In der Schornau) informieren vier Ärzte ab 19 Uhr über moderne Diagnostik und Therapie für Erkrankungen im Magen- und Darmbereich.