Bochum. Die Jugendlichen aus Deutschland, der Türkei und Bosnien-Herzegowina haben am Kinder- und Jugendfreizeithaus Steinkuhl (Juma) renoviert. Unter anderem haben sie eine Boule-Bahn gebaut. Bei dem internationalen Projekt geht es aber nicht nur ums Arbeiten.

Die Boule-Bahn steht. Der Rasen davor ist ausgesät und kann jetzt wachsen. Doch für die Jugendlichen aus Deutschland, der Türkei und Bosnien-Herzegowina gibt es am Kinder- und Jugendfreizeithaus Steinkuhl (Juma) noch mehr zu tun, etwa den Basketballkörben etwas Farbe zu verpassen. Die 24 Teilnehmer des „european Workcamps“ (ewoca) engagieren sich in Bochum ehrenamtlich – und haben dabei viel Spaß.

Denn während des zweiwöchigen Camps dreht sich nicht nur alles ums Arbeiten. Die Teilnehmer, die alle etwa um die 20 Jahre alt sind, haben etwa schon an der Ruhr gezeltet und sich die Region ganz genau angeschaut. Dabei standen die industrielle Vergangenheit und ökologische Aspekte im Mittelpunkt des Interesses. Unter anderem haben die Teilnehmer den Düsseldorfer Landtag besucht.

„Ich bin stolz, dass ich an dem Programm teilnehmen kann“, sagt Beste Balta auf Türkisch. Dolmetscherin Janina Dorner übersetzt. „Für mich sind die Bindungen sehr wichtig, die ich hier geschlossen habe“, zieht die 19-Jährige Bilanz. Beste studiert im zweiten Semester in Istanbul. Eigentlich kommt sie aber aus einem kleinen Ort, der 800 Kilometer von der Megastadt entfernt liegt.

Austausch möglich machen

Torsten Rutinowski von der Fachstelle Internationale Jugendarbeit erläutert: „Das Projekt richtet sich an Jugendliche mit besonderem Förderungsbedarf.“ Sie haben aufgrund ihres Bildungshintergrundes oder ihrer sozialen oder finanziellen Situation oder ihrer geografischen Wohnlage wenig Austauschmöglichkeiten mit anderen Ländern und Sitten. Das ändere sich mit ewoca. Hier wird der europäische Gedanke zum Leben erweckt.

Die Teilnehmer kommunizieren hauptsächlich auf Englisch. Was sie in Deutschland erleben, dokumentieren sie in einem Film und in Podcasts. Es gibt Workshops mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Der kulinarische Austausch macht besonders viel Spaß. Mal gibt es einen türkischen Abend, mal etwas typisch Deutsches: Kaffee und Kuchen. Die Gäste lernen außerdem die deutschen Familien kennen. Während ihres Aufenthaltes wohnen sie allerdings im Kolpinghaus.

Nach dem Workcamp wollen die Jugendlichen auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Facebook sei dazu ein wichtiges Hilfsmittel. Bevor es Ende dieser Woche aber für die Gäste wieder in ihre Heimat geht, laden sie am Donnerstag, 29. August, ab 18 Uhr alle Interessierten zur Einweihung des Boule-Platzes und zum internationalen Grillfest ins Juma ein.