Bochum. .

Sofort handeln will die Baugenossenschaft Bochum jetzt: Unter fünf Dächern von Genossenschaftshäusern, sollen „problematische Dämmstoffe“ wieder entfernt werden, die erst Ende 2012 eingebracht wurden und die durch heftige Ausgasungen von Formaldehyd für Gesundheitsbelastungen von Mietern und für Proteste sorgten.

„Die Gesundheit geht vor“, erklärte Oliver Krudewig, Vorstand der Baugenossenschaft, nachdem ein Gutachter weitere Messungen vorgenommen hatte und stark erhöhte Werte vorfand.

Ungeklärt ist, warum so enorm überhöhte Ausgasungen von Formaldehyd unter vor Monaten gedämmten Dächern der Wohnungsbaugenossenschaft Bochum gemessen wurden. Doch man wolle „kein vielleicht zwei Monate dauerndes Beweissicherungsverfahren abwarten“, sondern im Interesse der Gesundheit der Mieter sofort handeln: „Der problematische Dämmstoff in den Baugenossenschaftshäusern an der Frederikastraße 137 und der Dirschauer Straße 1-7 wird entfernt,“ kündigte Oliver Krudewig, Vorstand der Genossenschaft, am Mittwoch an. Kosten: 40 000 Euro.

Nur die Dachböden sind betroffen

Eine gute Nachricht hätten die neuesten Messungen ergeben: „In den überprüften Wohnungen wurden keine gesundheitsgefährdenden Formaldehyd-Konzentrationen festgestellt.“ Betroffen seien nur Dachböden. Die Dämmstoff-Entfernung sei auch auf Anraten des Bochumer Gesundheitsamts beschlossen worden.

Fünf Dachböden sind betroffen. Sie bleiben weiterhin gesperrt. Vorsorglich habe man weitere Dächer gesperrt, unter denen der gleiche Hersteller den Dämmstoff aufbrachte, der schon oft zuvor verbaut und nicht beanstandet worden sei. Krudewig: „Wir haben Proben des Dämmstoffs genommen, wir wollen klären, ob er generell schadhaft ist oder ob es sich um einen einmaligen Fehler handelt.“