Bochum. . Die Kripo ermittelt gegen einen 35-jährigen Pfleger, der als früherer Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes mehrere Senioren in ihren Wohnungen bestohlen haben soll. Bei einer Hausdurchsuchung wurde umfangreiche Tatbeute sichergestellt. Er wurde fristlos gefeuert.

Schon wieder sollen ältere, pflegebedürftige Menschen von einer Pflegekraft bestohlen worden sein. Wie die WAZ auf Anfrage erfuhr, führt die Kripo ein Strafverfahren gegen einen 35-jährigen Mann. Er soll in den Privatwohnungen von Patienten lange Finger gemacht haben. Es geht laut Polizei um „eine Vielzahl“ von Einzeltaten. Erst in der vorigen Woche war ein ähnlicher Fall aus einem Bochumer Seniorenwohnheim bekannt geworden.

Diesmal geht es um einen früheren Mitarbeiter eines ambulanten Bochumer Pflegedienstes. Wenn er in die Wohnungen der Senioren ging, soll er „wahllos Schmuckstücke, Gegenstände von Wert (Silberbesteck, Münzsammlungen, Leuchter) sowie Bargeld und oft Dinge mit ideellem Wert entwendet“ haben. So steht es in einem Rundbrief, den die Kripo an geschädigte und potenziell geschädigte Kunden des Pflegedienstes versandt hat. „Ob auch Sie ein mögliches Opfer waren und/oder Ihnen dies bisher nicht bewusst war, soll dieses Anschreiben klären.“

Beschuldigter war teilweise geständig, log aber auch

Bei dem Beschuldigten hatte es eine Hausdurchsuchung gegeben. Dabei wurde umfangreiche Beute sichergestellt. Diese muss die Kripo einzelnen Opfern zuordnen. „Eine kriminalistische Fleißarbeit“, sagt Polizeisprecher Guido Meng. Deshalb sollen die Angeschriebenen Fragen zu vermissten Wertsachen und zum Beschuldigten beantworten.

Der 35-Jährige ist längst fristlos gefeuert worden. Nach WAZ-Informationen soll er bei der Kripo teilweise geständig gewesen sein, aber auch gelogen haben. Aufgeflogen war der Fall bereits im Februar. Wie der Pflegedienst auf Anfrage sagte, habe sich eine Patientin gemeldet, weil ihr nach dem Besuch des Mannes etwas gefehlt habe. Der Pflegedienst riet ihr, die Polizei zu informieren. Das Unternehmen war offenbar selbst überrascht: Der Mitarbeiter sei bei Patienten sehr beliebt gewesen, hieß es.