Bochum. Das Schlegel-Haus am Rathaus soll um drei Etagen aufgestockt werden, um einem City-Hotel mit 183 Zimmern Platz zu bieten. Investoren: „Wir wollen loslegen“. Baudezernent: „Noch elementare Probleme“.

Ein schickes City-Hotel mit 183 Doppelzimmern unmittelbar neben dem Rathaus. Das ist keine unwahrscheinliche Zukunftsaussicht. „Wir möchten sofort loslegen“, sagt Hans-Joachim Hauschulz, Sprecher der Eigentümergemeinschaft „Hauschulz, Nokielski, Schüler“, in deren Besitz das Schlegel-Haus ist.

Die Besitzer haben nach eigenen Angaben von der Stadt gültige, rechtskräftige, positive Vorbescheide bekommen, die eine Neuplanung durch ihre Logos-GmbH ermöglichen. Dazu soll das sanierte Bestandsgebäude um drei Etagen auf die ursprüngliche Höhe (als Schlegel-Verwaltungsgebäude vor dem Krieg: fünf Obergeschosse plus Zwischengeschoss) aufgestockt werden. Doch die Planungen stehen unter Zeitdruck. „Die Investoren können nicht ewig hingehalten werden.“

Neue Lösung: Hotelkomplex

Seit 1996 besitzen „Hauschulz, Nokielski, Schüler GbR“ das 1300 Quadratmeter-Grundstück auf dem City-Filet-Gelände der 1930 gebauten Schlegel-Brauerei. Diese wurde 1980 stillgelegt. 2008 stellten die Besitzer eine Bauvoranfrage. Zu diesem Zeitpunkt waren noch Optionen mit Einzelhandel, Büros, Gastronomie und sogar Theater oder Diskothek in den tiefen Kellerräumen angedacht. Auch eine Edel-Filiale einer führenden Mode-Marke stand mal zur Disposition. Die Planungen hängen aber mit jenen für den Telekom- und den Justizblock zusammen.

Deshalb wird inzwischen eine andere Lösung für den Schlegel-Komplex bevorzugt: Nach Anfrage von Motel One, einem Marktführer im Hotelbereich, favorisiert Logos derzeit die Komplettlösung mit einem Umbau zu einem 183-Doppelzimmer-Hotel mit Loungebereich. Der Einzelhandel könnte dabei das Erdgeschoss beleben. „Wir hängen von den politischen Entscheidungen ab“, so Hauschulz über die Planungen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre zu Resultaten führen sollen.

Stellplätze müssen nachgewiesen werden

Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch sieht ganz andere Probleme: „Die Planer müssen erst einmal ihre handwerklichen Hausaufgaben machen“. Seiner Darstellung nach haben Hauschulz & Co „elementare Schwierigkeiten“, bei der geplanten Bauhöhe die nötigen Grenzabstände einzuhalten. Außerdem seien für ein derartiges Projekt Stellplätze nachzuweisen.

Für Donnerstag steht aber im Rat die Auslobung für den Justizgeländeblock/Viktoriastraße auf dem Programm. Klappt alles, könnte im Frühjahr schon ein Preisgericht über einen ersten städteplanerischen Entwurf entscheiden, der dann mittelfristig auch die Hotelpläne beeinflussen wird.