Bochum. Der Kampf um das St. Antoniusstift in der Bochumer Innenstadt ist beendet. Der Trägerverein kündigte am Sonntagabend an, am Montag Insolvenz anzumelden. 2008 war das Altenheim in ein früheres Gewerkschaftshaus gezogen - provisorisch. Die Bewohner hatten sich massiv gegen einen Auszug gewehrt.

Endgültiges Aus für das St. Antoniusstift an der Humboldtstraße: Der Trägerverein wird am Montag Insolvenz für den Betrieb des Altenheimes anmelden, kündigt der Vorstand in einer am Sonntagabend veröffentlichten Presseerklärung an.

„Wir haben uns mit unseren Anwälten und verschiedenen Fachleuten, der Geschäftsführung des Heimes und anderen beraten und haben uns entschlossen, am Montag beim Amtsgericht den Antrag auf Insolvenz für den Betrieb des Altenheims zu stellen“, heißt es in der Erklärung.

Suche nach neuen Heimplätzen für die Bewohner

Und weiter: „Wir tun das in Sorge um das Wohl der Bewohner und Mitarbeiter. Vorher haben wir die Bewohner über den Stand der Entscheidung informiert und ihnen Perspektiven aufgezeigt, dass wir uns mit der Geschäftsführung um andere Heimplätze für sie kümmern werden.

Wir haben die Mitarbeiter mit Unterstützung der Arbeitsagentur ausführlich informiert und ihnen verschiedene andere Arbeitsplätze in den anderen Altenheimen unserer Einrichtungen angeboten. Davon haben schon 20 MitarbeiterInnen Gebrauch gemacht.“

Umzug der Heimbewohner entgegen ihrem Willen

Der Trägerverein werde „in den kommenden schweren Wochen alles tun, um insbesondere für die Bewohner und Mitarbeiter akzeptable Lösungen zu finden“. Leider sei „die Stadt in all den Wochen zu keinem Zeitpunkt bereit gewesen, die Wünsche der Bewohner zu akzeptieren und einem Kompromiss zuzustimmen, sodass wir nun gezwungen sind, den Umzug der alten Menschen - entgegen ihrem Willen - aus ihrer vertrauten Umgebung zu veranlassen und auch viele langjährige Mitarbeiter in die mögliche Arbeitslosigkeit zu entlassen. Das war von uns zu keinem Zeitpunkt gewollt, auch vor dem Hintergrund der vielen Probleme der Menschen in dieser Stadt“.

Zuletzt waren im Antoniusstift 23 Bewohner beheimatet und 50 Mitarbeiter tätig. Seit fünf Jahren besteht das Provisorium in der ehemaligen IG Metall-Verwaltung.