Bochum. . Am Sonntag (16. Juni) gibt es zum bundesweiten „Tag der Autobahnkirchen“ auch in Bochum einen speziellen Gottesdienst. Er findet um 14 Uhr in der Epiphanias-Kirche in Hamme statt - in der „Autobahnkirche Ruhr“. Täglich suchen dort geschätzt zehn Menschen etwas Stille und die Verbindung zu Gott.

Mitten im Krach und in der Hektik der A 40 und der Dorstener Straße steht die Epihanias-Kirche. Sie fällt nicht sonderlich auf, weil ihre eckigen Backsteintürme den schlichten Industriebauten des Reviers nachempfunden wurden.

Dennoch ist sie etwas Besonderes, weil sie seit 2010, dem Kulturhauptstadtjahr, die „Autobahnkirche Ruhr“ ist. Am Sonntag (16. Juni) - zum bundesweiten „Tag der Autobahnkirchen“ - wird es dort um 14 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst geben.

Der Turm der Autobahnkirche Ruhr.
Der Turm der Autobahnkirche Ruhr. © WAZ

Stille und Schutz vor den Lärmlawinen

Das Innere des Gotteshauses an der Dorstener Straße 263 ist so schlicht wie das ganze Gebäude. Aber das Wichtigste ist vorhanden: Es herrscht Stille und Schutz vor den Lärmlawinen, die draußen unablässig vorbeidonnern. Dort, im Angesicht des Kreuzes, suchen täglich rund zehn Menschen etwas Ruhe und die Verbindung zu Gott.

„Sie genießen die Stille. Das spürt man“, sagt Michael Otto, Pfarrer der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Epihanias-Kirche. „Es ist ganz selten, dass ein Gespräch gesucht wird. Sie sitzen nur still da.“ Die Hälfte der Besucher käme aus dem Ruhrgebiet, die anderen seien Reisende.

Stadtdechant hält Predikt mit dem Leitwort „und zog seiner Straße fröhlich“

Die Autobahnkirche ist nur eine von rund 40 in Deutschland, aber die einzige im Ruhrgebiet. Täglich ist sie von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Stets steht kostenlos ein Glas Wasser im Foyer. Finanziert wird ihr Betrieb von einem eigenen Trägerverein (72 Mitglieder). Steuergelder gibt es nicht, auch keine Kirchensteuer, weil die Gemeinde „selbstständig“ ist. Wohl aber hat „Straßen NRW“ nach langem Ringen Hinweisschilder auf der A 40 aufgestellt.

Im Gottesdienst am Sonntag (mit Musik) hält Stadtdechant Dietmar Schmidt die Predigt. Das Leitwort „und zog seiner Straße fröhlich...“ ist einer Reisegeschichte aus der Bibel entnommen. Außerdem im Programm: „Jeder Besucher kann sich Schutz und Segen für seine Fahrten zusprechen lassen und eine Segenskarte auf seinen Weg mitnehmen.“