Bochum. Die Stadt Bochum muss sparen und tut das auch bei den Blumen. Für die Bepflanzung in den Parks und Grünflächen in diesem Frühjahr steht etwas weniger Geld zur Verfügung. Härter wurde der Rotstift bei Personalkosten für Natur- und Landschaftspflege angesetzt - und bei der Grünpflege.

Endlich. Die Garten- und Blumenfreunde können ihr Umfeld mit Beet- und Kübelpflanzen aufhellen. Und die Garten-Center haben eine Chance, Primeln, Pelargonien und Co zu verkaufen. Ob dieser Schwung allerdings reicht, um das öffentliche Stadtgrün so strahlen zu lassen wie in den Vorjahren, muss bezweifelt werden. Die Stadt Bochum muss überall sparen, auch bei den Blumen.

Ausgaben zurückgeschnitten

In der langen Liste des Haushaltssicherungs-konzepts, das im vorigen Jahr für den 10-Jahres-Zeitraum bis 2022 beschlossen wurde, wurden die Ausgaben für das öffentliche Grün kräftig zurückgeschnitten. So sollten die Ausgaben für die Wechselbepflanzung in Kübeln und Hochbeeten allein um 20.000 Euro sinken.

Überschaubare 2000 Euro will die Stadt bei Beetpflanzen im Stadtpark und am Ümminger See einsparen. 1250 Euro weniger sind für die Wechselbepflanzungen an Ehrenanlagen und Mahnmalen eingeplant. Die Stadt geht von rund 40.000 Euro weniger für die Pflanzen aus.

Zuschusskürzungen für Tierpark Bochum

Auch dem Tierpark Bochum blüht weniger Geld für Grün und Grünpflege. Der Zuschuss für diesen Bereich wurde um 50.000 Euro gekürt - mit steigenden Kürzungen in den Folgejahren.

Der Rückschnitt der Ausgaben für Natur- und Landschaftspflege geschieht zu einem wesentlichen Teil über den Abbau der Personalkosten: Nur noch 1,67 Mio Euro und damit fast 500.000 Euro weniger als im Vorjahr sind hierfür veranschlagt. Weniger Grün-Mitarbeiter, das heißt, dass der öffentliche Rasen nicht mehr so häufig geschnitten werden kann wie noch im letzten Jahr.

Der „grünpolitische Wert“

Um den Fach-Etat im grünen Bereich halten zu können - wurde 2012 bei den Planungen für 2013 kräftig umgeschichtet. So wurden allein „Einsparungen“ von 712.000 Euro im Haushaltskonsolidierungskonzept durch die „Reduzierung des grünpolitischen Werts“ erzielt. Hinter diesem Begriff steckt eine einfache Botschaft: Die Stadt reduziert ihren Zuschuss, den sie für die öffentliche Nutzung von Friedhofsflächen zahlt.

Kämmerer Dr. Manfred Busch betont gegenüber der WAZ: „Diese Reduzierung muss nicht dazu führen, dass die öffentlichen Friedhofsflächen nicht mehr gepflegt werden.“ Aber die finanzielle Last liegt auf anderen Schultern, nämlich denen, die über eine angepasste Friedhofssatzung Gebühren zahlen.

Eine Sparmaßnahme dürfte im Frühjahr und Sommer übrigens kaum auffallen: Durch Abschaltung der öffentlichen Beleuchtung in Park- und Grünanlagen sollen 2013 rund 20.000 Euro eingespart werden.