Bochum. Nach langwierigen Ermittlungen hat die Bochumer Kripo durch Spezialkräfte in Frankreich einen Polen festgenommen, der im Dezember einen Mieter (54) in Wattenscheid getötet haben soll. Die Leiche, die massive Gewalteinwirkungen aufwies, war in einem Garten an der Westenfelder Straße gefunden worden.
Mehr als vier Monate nach einem Tötungsdelikt in Wattenscheid hat die Bochumer Kripo am vergangenen Donnerstagabend den Tatverdächtigen festgenommen. Das erklärte am Montag der Bochumer Staatsanwalt Andreas Bachmann auf Nachfrage der WAZ.
Der Zugriff erfolgte im Osten Frankreichs. Die Bochumer Mordkommission hatte nach offenbar mühsamen Ermittlungen Hinweise, dass sich der Gesuchte dort aufhält. Zur Festnahme waren deutsche Spezialkräfte, so genannte Zielfahnder, nach Frankreich gereist.
Tatverdächtiger sitzt jetzt in Auslieferungshaft
Am 22. Dezember 2012, an einem Samstagnachmittag, war im Garten eines Mehrfamilienhauses an der Westenfelder Straße die Leiche eines 54-jährigen Mannes gefunden worden. Der Pole, der erst durch molekulargenetisches Material von Angehören in Polen und einen DNA-Abgleich identifiziert werden konnte, war an den Folgen massiver Gewalt gestorben.
In einer Wohnung desselben Hauses hatte er gewohnt, ebenso ein weiterer polnischer Staatsbürger. Dieser Mann war nach der Tat auf der Flucht - und sitzt jetzt in Frankreich in Auslieferungshaft und schweigt. Der Haftbefehl lautet auf Totschlag. Der Pole soll nach Bochum gebracht werden. Näheres zur Person und zum möglichen Tatmotiv nannte Staatsanwalt Bachmann nicht.