Bochum. . Mit der Eröffnung eines Ladengeschäftes der Firma Jewo in den Claudius-Höfen soll die Beigeisterung für Elektro-Zweiräder auch nach Bochum gebracht werden. Geschäftsführer Michael Teupen erklärt, für welche Menschen die Räder geeignet sind, und wie sie für Gehbehinderte umgerüstet werden können.

An der Ruhruni denke man daran, für Mitarbeiter, die während des Dienstes zwischen den Arbeitsorten pendeln müssen, eine kleine Flotte von Elektro-Zweirädern anzuschaffen. „Toll“, findet das Michael Teupen, Geschäftsführer der Jewo Batterietechnik GmbH, und er will sich um den Auftrag bewerben. Ohnehin möchte Teupen die Begeisterung für Elektroräder ins Rollen bringen, seit vielen Jahren.

Vor wenigen Tagen eröffnete Jewo ein Ladengeschäft an den Claudius-Höfen (Ecke Düppelstraße). Das könne man als Entwicklungshilfe vor Ort verstehen. „Wir wollen der Elektromobilität in Bochum Anschubhilfe geben, da sind wir seit Jahren engagiert,“ so Teupen. „Wir sind Partner im Netz ,Lautlos durch Deutschland’“. Und Jewo könne die Initiative leisten, da das Stammgeschäft mit Batterien und Akkus für Industrie und das Gewerbe den finanziellen Spielraum hierfür öffne. Das neue Geschäft für Elektrofahrräder gehöre „zur langfristigen Erschließung eines möglichen neuen Absatzmarktes“. Es sei „Eigeninitiative ohne einen Euro Subvention.“

Keine Discount-Angebote

Wer Discount-Angebote sucht, dürfte bei Jewo enttäuscht werden. Von 1500 bis 4400 Euro reicht die Preisspanne. Dafür gibt es hochwertige Technik und individuelle Sonderanfertigungen. So lässt sich das Elektrodreirad, auf dem der Fahrer liegt, auch für Gehbehinderte so ausrüsten, dass nur eine Pedale getreten werden muss. Wer sein geliebtes Rad mit E-Antrieb aufrüsten möchte, kann bei Daniel Backwinkel, dem Mann, der bei Jewo für E-Mobilität steht, erfahren, ob die Investition lohnt. Der Nachrüstsatz kostet rund 1000 Euro. Backwinkel, dessen vor fünf Jahren gegründete Firma Outdoor-Experts mittlerweile zu Jewo gehört, verspricht: „Wir können auch Hochgeschwindigkeitsräder.“

Nachladen an jeder Steckdose

Doch Jewo will vor allem E-Mobilität für die breite Anwendung und den alltäglichen Einsatz. Teupel: „Lastenfahrräder sind in der Innenstadt eine echte Alternative“: ob mit offenem Kasten für 180 Kilo oder mit 240 Liter-Box zwischen Lenker und Vorderrad.

Testen, kaufen mieten, finanzieren, alles sei möglich. Die E-Räder werden als „Pedelecs“ bezeichnet. Bis zu 80 Kilometer Reichweite hat beispielsweise das faltbare Elektrodreirad „BO.Trike“, das mit Radnabenmotor ausgerüstet ist. Für die E-Räder, die schneller als 25 km/h rollen, benötigt der Nutzer übrigens einen Führerschein (alte Klasse IV bzw. Klasse M). Zehn Cent kostet das Nachladen der Elektro-Akkus (4 bis 6 Stunden mit dem Standardladegerät an jeder Steckdose möglich), die in der Regel am Fahrradrahmen befestigt sind. Die Reichweite: rund 50 Kilometer.