Bochum. . Das „Mieter-Forum Ruhr“ kritisiert die neue Mahn-Methode der Deutschen Annington. Diese sei „noch teurer als die bereits schikanösen Gebühren der Deutschen Wohn-Inkasso“. Diese war 2012 vom Mieter-Forum attackiert worden, weil sie unnötige Mehrkosten für betroffene Mieter produziert habe.

Die Deutsche Annington DAIG (7700 Wohnungen in Bochum, mehr als 200 000 in Deutschland) hat ihre Mahnverfahren umgestellt. Bisher lief das über die eigene Tochterfirma „Deutsche Wohn-Inkasso GmbH“. Neuerdings beauftragt die Annington eine Berliner Anwaltskanzlei, die „JHS Legal“. Allerdings erst dann, wenn mehrere eigene Bemühungen zur Lösung nicht gefruchtet haben.

Das „Mieter-Forum Ruhr“ kritisiert die Umstellung: Die neue Mahn-Methode sei „noch teurer als die bereits schikanösen Gebühren der Deutschen Wohn-Inkasso“. Diese war schon 2012 vom Mieter-Forum attackiert worden, weil sie unnötige Mehrkosten für die betroffenen Mieter produziert habe.

Gericht hatte eindeutig geurteilt

Deswegen lief sogar ein Gerichtsverfahren. „Das Amtsgericht Dortmund hat im August 2012 eindeutig geurteilt, dass ein Großvermieter wie die Annington in der Lage sein muss, das Mahnwesen selbst und mit geringen Gebühren durchzuführen“, erklärt Dr. Tobias Scholz vom Mieterforum. Schließlich seien Mahnungen standardisierte EDV-Schreiben, die mit geringem Aufwand und Kosten zu erstellen seien. Generell sei es Vermietern nicht erlaubt, unnötige Kosten zu produzieren.

„Das“, so Scholz, „trifft auf die Beauftragung von Anwalts-Kanzleien genauso zu wie auf die von Inkasso-Büros.“ Die DAIG sagt, dass ihr Mahnverfahren „absolut konform mit den rechtlichen Maßgaben“ sei. Es werde auch eine Ratenzahlung gewährt. Außerdem: Bis zur Einschaltung eines Anwalt würden die betroffenen Mieter viermal kontaktiert. Und: Zur Beratung der Mieter setze die DAIG deutschlandweit 80 „Sozialmanager“ ein. „Auf diese Weise konnten allein seit 2012 rund 570 Räumungen verhindert werden.“