Bochum. . Auf einem bundesweiten Aktionstag zur Ersten Hilfe hat das DRK Bochum auf dem Husemannplatz zahlreiche Tipps gegeben. Die Bürger sollten auch keine Angst haben, Fehler bei der Ersthilfe zu machen.

Was tun, wenn etwas passiert? „Bloß nicht wegschauen und weitergehen“, appelliert Wolfgang Schieren vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Bochum. Beim bundesweiten Erste-Hilfe-Tag am Samstag stand er mit zwölf Kollegen auf dem Husemannplatz und informierte über die wichtigen ersten Sekunden nach einem Unfall.

„Das Wichtigste: Wir wollen den Leuten die Angst nehmen, etwas falsch zu machen“, erklärte Schieren. Bei den meisten Menschen liege der letzte Erste-Hilfe-Kurs in dunkler Vergangenheit, „da wächst die Unsicherheit“, weiß er. Dabei ist man rechtlich abgesichert, wenn man nach bestem Wissen handelt. „Selbst wenn man sich selbst dabei verletzt oder etwas kaputt geht, genießt man Versicherungsschutz“, betonte Schieren.

Genau das versuchten er und seien Kollegen, den Passanten anschaulich näher zu bringen. Dafür hatte das Deutsche Rote Kreuz einiges aufgefahren. Mehrere Übungsphantome, Defibrillatoren, Verbandsmaterial und jede Menge Kunstblut sollten die gestellten Notsituationen möglichst realistisch wirken lassen. „Erste Hilfe ist einfach“, sagt Wolfgang Schieren. „Wenn das ‘rüberkommt, ist schon viel gewonnen.“

Ein bisschen Wissen und Übung gehört schon dazu

Trotzdem: Ein bisschen Wissen und Übung gehört schon dazu. Deshalb informierte das DRK auch über das Kursangebot. Im vergangenen Jahr hat das Rote Kreuz in Bochum rund 380 Kurse angeboten. „Wir haben also rund 4000 Menschen geschult“, rechnet Schieren. Die Nachfrage steige in den letzten Jahren, vielleicht auch darum, weil immer mehr Betriebe Ersthelfer-Ausbildungen fordern.

„In den letzten Jahren wurden die Erste-Hilfe-Maßnahmen auf den Prüfstand gestellt und für gut befunden“, berichtet Schieren, „2005 wurde zum letzten Mal etwas verändert.“ Die stabile Seitenlage sei zum Beispiel vereinfacht worden. „Man sollte sich einfach mal Gedanken darüber machen, wie man möchte, dass einem selbst geholfen wird.“

Das DRK Bochum bietet verschiedene Kurse zur Ersten Hilfe an. Der Grundkurs (ähnlich dem, der für den Führerschein vorgeschrieben ist) dauert ungefähr sechs Stunden und kostet rund 20 Euro, der ausführlichere Lehrgang kostet 35 Euro und dauert ungefähr zwölf Stunden. Angeboten werden die Kurse während der Woche in den Abendstunden, tagsüber sowie an Wochenenden.

Das DRK Bchum begeht in diesem Jahr gleich drei Jubiläen: 150 DRK in Deutschland, 125 Jahre in Bochum und 40 Jahre Haus Fortuna. Rund 250 Menschen arbeiten – neben den rund 450 beruflich Tätigen – ehrenamtlich für das DRK. Gebraucht werden noch mehr: „Wir haben restlos Bedarf.“ Das größte Einzelunternehmen des DRK Bochum ist das Alten- und Pflegeheim mit 258 Plätzen (plus 18 Tagespflegeplätze). Jahresumsatz: elf Millionen Euro.