Bochum. Das Konzept der XXL-Garagenparks stammt ursprünglich aus den USA. Mittlerweile gibt es sie auch im Ruhrgebiet. Nun eröffnete der Geschäftsmann Georg Laer einen Standort in einem Gewerbegebiet in Bochum. Die variablen Großgaragen eignen sich beispielsweise für die Unterbringung von langen Wohnmobilen.

Wenn einer eine Reise tut, dann kommt er auf Ideen. Der kürzlich verstorbene Geschäftsmann Thilo Willi Biederbeck brachte vor rund zehn Jahren von seiner fünfjährigen Weltreise das Geschäftsmodell großer Garagenparks aus den USA mit. In Windeseile baute der Recklinghäuser Geschäftsmann ab 2007 gemeinsam mit Bauplaner Georg Laer acht XXL-Garagenparks mit insgesamt rund 900 Garagen im Ruhrgebiet.

Jetzt eröffnete Georg Laer als Geschäftsführer der MEGA-Garagenparks GmbH seinen eigenen Standort in Bochum. In einem Gewerbegebiet am Werner Hellweg stehen nun insgesamt 73 Einzelgaragen zur Verfügung von je 25 Quadratmetern Fläche und einer Raumhöhe von fünf Metern.

Quadratmeter nach Bedarf

Die Garagen sind variabel. „Bei jeder zweiten Garage kann ich die Rück- und Seitenwände herausnehmen“, erläuterte Laer bei einem Rundgang. Nach Bedarf entstehen so 16 Meter tiefe oder 6,6 Meter breite Räume. Auch lange Wohnmobile finden damit in der so genannten „Womo“ ausreichend Platz. Bei der größten Variante werden vier Einzelgaragen verbunden, was eine Stell- oder Lagerfläche von 100 Quadratmetern ergibt. „Viele Mieter sind Handwerker, die ihr Material hier unterstellen. Ein Kunde hat über 60 Motorräder, von denen er einen Teil hier abstellt. Außerdem nutzen viele Kleinbetriebe die Garagen als Zwischenlager“, erläuterte Laer.

Die fünf Garagenreihen werden in Lager- und Fahrzeuggaragen unterteilt. Das hat baurechtliche Gründe. Während die Konstruktion ansonsten aus Holz und Metall besteht, wurde zwischen Lager- und Fahrzeuggaragen eine gemauerte Brandschutzwand gezogen. Weitere Sicherheitsvorkehrungen: Das gesamte Grundstück ist umzäunt und wird mit vierzehn Kameras videoüberwacht.

Garagen haben Stromanschlüsse

Die Garagen verfügen über Stromanschlüsse. Künftig sollen diese durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit Energie versorgt werden. „Ein Großteil der von mir gebauten Garagenparks arbeitet mit Photovoltaikanlagen, allerdings rüsten wir diese aus Erfahrung lieber nach Bauende auf“, so Laer.

Das Geschäft mit den Garagenparks scheint durchaus lukrativ zu sein. „Als wir anfingen die Parks zu bauen, sagten viele Leute, die an der Baustelle vorbeikamen: Das ist doch Quatsch, so viele Garagen an einen Ort zu bauen. Doch das Gegenteil ist der Fall“, schildert der Unternehmer. In Bochum konnte Georg Laer seit der Eröffnung im Januar schon die Hälfte der Stellplätze vermieten.